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*einen neuen Lebensabschnitt physisch zu zeigen
 
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Eine Ausnahme bildet der Realfilm ''The Last Samurai'', in der das Abschneiden des Zopfes eine Demütigung ist.
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Eine Ausnahme bildet der Realfilm ''Last Samurai'', in der das Abschneiden des Zopfes eine Demütigung ist.
   
In den meisen Abschneid-Szenen schneiden Frauen ihre Haare dramatisch ab. Solche Szenen drückt die komplexe Gefühlslage einer Figur visuell dar. Die Figur erlangt Kontrolle über sich selbst, um mit ihren Problemen mental besser zu verarbeiten. Denn die Figur kann bewusst über ihr äussers Erscheinungsbild entscheiden. In unsere Gesellschaft symbolisiert die Haarpracht einer Frau Schönheit und Selbstbewusstsein.
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In den meisten Abschneid-Szenen schneiden Frauen ihre Haare dramatisch ab. Solche Szenen drückt die komplexe Gefühlslage einer Figur visuell dar. Die Figur erlangt Kontrolle über sich selbst, um mit ihren Problemen mental besser zu verarbeiten. Denn die Figur kann bewusst über ihr äussers Erscheinungsbild entscheiden. In unsere Gesellschaft symbolisiert die Haarpracht einer Frau Schönheit und Selbstbewusstsein.
   
 
===Avatar - Der Herr der Elemente===
 
===Avatar - Der Herr der Elemente===

Version vom 20. September 2020, 17:01 Uhr

Im Film Prinzessin Mononoke wird das Abschiedsritual detailliert dargestellt.

Ritual

Ashitakaschneidet

Ashitaka schneidet sich den Zopf ab.

Ashitaka ist ein der einzige Prinz des Emishi-Königsgeschlechts. Er beschützt sein Dorf vor dem angreifenden Dämon Nago, welcher ihm während des Kampfes mit einem Fluch belegt, der ihm den Tod bringen soll. Aus diesem Grund muss er seine Heimat verlassen. Als Zeichen dafür, dass er nicht mehr zu seinem Stamm gehört, schneidet er seinen Zopf ab. Desweiteren ist es niemandem erlaubt, sich von ihm zu verabschieden.

Bedeutung

  1. Das Abschneiden des Zops zeigt physisch, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Ashitaka ist entschlossen seine Heimat zu verlassen.
  2. Es zeigt auch die unvermeidliche Umgestaltung des Emishi-Stammes. Denn nach dem Tradition des Stammes ist Ashitaka ihr (nächster) Anführer. Da er nicht mehr dem Stamm angehört, endet diese Tradition.

Weitere Bedeutungen finden sich in anderen westlichen Medien wider. Jedoch hat das Abschneiden des Zopfes in fernöstliche Kulturen eine andere Bedeutung.

Popkultur

Das Abschneiden des Zopfes bzw. Haare drückt die momentane Gefühlslage der Figur aus. Der Unterschied zu Ashitaka besteht darin, dass er einer Tradition pflichtbewusst befolgt. Es ist anzunehmen, dass er es unfreiwillig befolgt, da das Dorf ihn vermisst, was Kaya eindrucksvoll demonstriert.

Das Abschneiden des Zopfes bzw. Haare stellt fast immer einen Konflikt einer Figur dar, um:

  • ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen
  • ihren Trauma widerzuspiegeln
  • einen neuen Lebensabschnitt physisch zu zeigen
  • ein neues Erscheinungsbild zu haben

Eine Ausnahme bildet der Realfilm Last Samurai, in der das Abschneiden des Zopfes eine Demütigung ist.

In den meisten Abschneid-Szenen schneiden Frauen ihre Haare dramatisch ab. Solche Szenen drückt die komplexe Gefühlslage einer Figur visuell dar. Die Figur erlangt Kontrolle über sich selbst, um mit ihren Problemen mental besser zu verarbeiten. Denn die Figur kann bewusst über ihr äussers Erscheinungsbild entscheiden. In unsere Gesellschaft symbolisiert die Haarpracht einer Frau Schönheit und Selbstbewusstsein.

Avatar - Der Herr der Elemente

Zuko-iroh-cutting-hair

Zuko und Iroh schneiden ihre Zöpfe ab. Als physisches Zeichen, dass sie sich von ihrer Heimat trennen.

Gegen Ende der Episode Der Avatar-Zustand schneiden Zuko und Iroh ihren Zopf ab, nachdem sie Azula entkommen sind. Da sie nun Verräter ihres Vaterlandes erklärt wurden, wollen sie sich von ihre Heimat trennen. Als Entschluss schneiden sie ihren Zopf ab und legen sie in einem Bach, der die Haare fortschwemmt.

Diese Szene ähnelt aus einer Erzählung aus dem Buddhismus: Siddhartha Gautama, auch bekannt als Buddha, hat seine Haare neben einem Fluss abgeschnitten hat. Er tritt seine Reise der Selbstfindung und Erlauchtung an.

Mulan

Mulan-Cutting-Hair

Mulan schneidet ihre Haare ab. Unter anderem ein Zeichen des Reisenaufbruch.

Im Walt Disney-Animationsfilm Mulan (1998) schneidet die namensgebende Protagonistin Fa Mulan ihre Haare ab. Mit der Rüstung ihres Vaters wird sie als ein Mann wahrgenommen, trotz ihrer hohen Stimme. Sie will damit bewirken, dass sie anstelle ihres Vaters in den Krieg zieht. Das Schneiden ihres Haares symbolisiert ihre Entschlossenheit, ihre Familie zu beschützen.

Last Samurai

In einer Szene des Films Last Samurai beobachtet der militärische Ausbilder Nathan Algren (gespielt von Tom Cruise), wie ein Samurai bzw. Ronin von japanischen Soldaten umzingelt wird. Nathan schreitet ein, bevor der Konflikt zu einem blutigen Kampf zwischen Katana und Musketen eskaliert. Er redet behutsam auf das Opfer zu, der sich nun den Soldaten stellt. Gewaltsam schneiden die Soldaten dem Mann seinen Zopf, den Chonmage, ab. Nathan richtet den gebrochenen Mann auf und geht mit ihm fort.

Weitere Werke

  • Das Empire Team (1995)
  • Die Akte Jane (1997)
  • Die Legende von Korra (2012)
  • Die Royal Tenenbaums (2001)
  • Ein Herz und eine Krone (1953)
  • Felicity (1998)
  • Frida (2002)
  • Gimme Shelter (2013)
  • Girls (2013)
  • Girls Club – Vorsicht bissig! (2004)
  • Gone Girl - Das perfekte Opfer (2014)
  • Little Women (1994)
  • Odd Girls Out (2005)
  • Sylvia Scarlett (1935)
  • The L World (2005)
  • The Newsroom (2013)
  • The Runaways (2010)
  • Thor: Ragnarok (2017)

Tradition

China

Im antiken China lehrte Konfuzius die Kindliche Pietät unter anderem mit diesen Worten[1]:

  • 身體髮膚,受諸父母,不敢毀傷,孝之始也
  • Shenti fa fu, shou zhu fumu, bu gan huishang, xiaozhi shi ye
  • Mein Körper, Haar und Haut wurden von meinen Eltern gegeben. Ich soll nicht begehren dies zu beschädigen. Das ist der Anfang meiner kindlichen Pflicht.

Aus diesem Grund schneiden weder Jungen noch Mädchen, die ihr Erwachsenenalter erreicht haben, ihre Haare. Das Abschneiden der Haare gilt als Bestrafung, welches als Kun (髡) bezeichnet wird. Damit werden Kriminelle oder Verbannte gedemütigt.

Doch in der Ming-Dynastie änderte sich dies. Den Männern wurde der chinesische Zopf aufgezwungen. Bei dieser Frisur musste der Pony geschoren werden und die übrig gebliebene Haare zu einem Zopf geflochten werden. Ausnahmen bilden die Mönche.

Als die Dynastie ihrem Ende neigt, wurde die strenge Einhaltung des chinesischen Zopfes oft nicht beachtet. Viele Chinesen schoren ihre Pony nicht, aber trugen einen Zopf oder schoren ihre Hinterhaare und ließen ihre Pony wachsen.[2]

Japan

In Japan trugen die Männer den Chonmage, welches oft mit Edo-Zeit und Samurai verknüpft wird. Heute tragen die Kabukispielern und die Sumōringern diesen Haarschnitt. Letztere trägt sie in abgewandelter Form.

Einzelnachweise

  1. De Bary; William T. (1999). Sources of Chinese Tradition. Columbia University Press. Seite 326.
  2. Modern Chinese Literature and Culture, Band 19, Ausgabe 1. Foreign Language Publications. 2007. Seite 175