
Freudiges Wiedersehen (einseitig).
Bou ist Yubabas Kind. Sein Schlafzimmer liegt direkt neben dem Arbeitszimmer seiner Mutter im Badehaus. Bou wird von Yubaba regelrecht verwöhnt.
„Wenn du weggehst, weine ich. Und wenn ich weine, kommt Baba ins Zimmer, um zu sehen, was ich habe und bringt dich um. Soll ich dir den Arm brechen?“
— Bou droht Chihiro bei ihrer ersten Begegnung[1].
Persönlichkeit[]
Egoistisch[]
Bevor Bou sich mit Chihiro anfreundet, ist er sehr egoistisch. Er stellt sein eigenes Bedürfnis zu Spielen über Hakus Leben. Er droht Chihiro sogar damit ihren Arm zu brechen; wenn Chihiro nicht sofort mit ihm spielt.[1]
Verwöhnt[]
Er wird von seiner Mutter Yubaba, die von ihm liebevoll Baba genannt wird, sehr verwöhnt. Wenn er etwas nicht bekommt, fängt er sofort an zu schmollen.[2] Sein Schlafzimmer ist voll mit Spielzeugen und Kissen[3].
Nicht ehrlich[]
Nachdem Chihiro ihm ihre blutige Hand gezeigt hat; will er laut weinen, um seine Mutter zu rufen. Denn er hat Angst vor schädlichen Einflüssen aus der Außenwelt. Doch danach kommt er mit ihr aus seinem Zimmer und behauptet, keine Angst zu haben.[3]
Verwandlung[]

Die Maus Bou ist von Rußmännchen umgeben.
Zeniba verwandelt Bou in ein Nagetier. Da das Nagetier rundlich ist und da es sich langsam fortbewegt, fliegt die kleine Yu-Krähe tragend ihn herum.[4] In diesem kleinen Körper sieht Bou die Welt aus einer anderen Sicht und klettert auf Chihiros Schulter[5].
Die Verwandlung ist der Beginn von Bous Entwicklung weg vom Egoismus und hin zu der Freundschaft mit Chihiro. Sogar seine Mutter erkennt ihn nicht wieder und sie bezeichnet ihn als Ratte.[6]
Als Haku sein Versprechen, Bou zu Yubaba zurückzubringen erfüllt, muss Yubaba ihr Versprechen einlösen und Chihiro und ihre Eltern freilassen[7]. Als Yubaba sich jedoch weigert ihr Versprechen einzulösen, kritisiert Bou seine Mutter[6].
Hayaos Kritik[]
Durch die Figur Bou zeigt Hayao Miyazaki seine Kritik an der heutigen Kindererziehung: Denn in vielen Ländern Asiens, wie Japan, Südkorea und China, werden die Kinder sehr verwöhnt. Vor allem deswegen, weil viele Familien nur ein oder zwei Kinder haben. Die Verwöhnung der Kinder liegt nicht nur an der chinesischen Einzelkind-Politik; sondern daran, dass die Eltern all ihre Aufmerksamkeit auf ein einziges Kind konzentrieren. Die Eltern sind übermäßig besorgt, was zur Überbehütung der Kinder führt. Dies spiegelt sich in Bous Persönlichkeit wider: Er hat große Angst vor Keimen. Chihiro erklärt ihm, dass er krank wird, wenn er immer nur drinnen bleibt. Hier lädt sie das Publikum ein, offen für neue Dinge zu sein.[8][9]
Name[]
Wenn man den Namen Bou ausspricht, klingt es nach dem englischen Wort "Boy" (dt. Junge). Bou ist das japanische Wort für Kind.[10]
Inspiration[]
Das Auffälligste an ihm ist seine Körpergröße. Er ist doppelt so groß wie seine Mutter. Zudem ist er durch sein starkes Körpergewicht sehr kräftig; so wie aus der japanischen Erzählung über Kintarou.
Kintarou trägt dort eine rote Harakake, worauf sein Spitzname Kin geschrieben steht. Vermutlich ist Bou nur ein Spitzname. Kintarou ist der Sohn der Berghexe Yamauba, die ihre Kinder ebenfalls verwöhnt. Auch ist nicht bekannt, ob die Hexe einen Ehemann hat. Im ganzen Film wird Bous Vater mit keiner Silbe erwähnt. Yubabas Persönlichkeit findet man in der Berghexe wieder.[11]
Einzelnachweise[]
- ↑ 1,0 1,1 Filmkapitel - In Yubabas Gemächern.
- ↑ Filmkapitel - Bei der großen Yubaba.
- ↑ 3,0 3,1 Filmkapitel - In Yubabas Gemächern.
- ↑ Filmkapitel - Die Zwillingsschwester.
- ↑ Filmkapitel - Das Siegel der Zeniba.
- ↑ 6,0 6,1 Filmkapitel - Ein einziger Versuch.
- ↑ Filmkapitel - Eine wunderbare Macht.
- ↑ Jason Morehead (18. Januar 2012): Hayao Miyazaki vs. the “Disney Princess Industrial Complex”. Opus. Abgerufen 18. März 2015.
- ↑ Mara Hvistendahl: Das Verschwinden der Frauen. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2013, ISBN 978-3-423-28009-9.
- ↑ 坊. Wiktionary. Abgerufen 18. März 2015.
- ↑ S. Noma (Hrsg.): Kintarō. Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 788.