Ghibli Wiki
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Coppers Onkel ist Coppers Vertrauensperson aus dem Jugendroman How Do You Live?, die Inspiration zum Film Der Junge und der Reiher von Hayao Miyazaki aus Studio Ghibli.

Familie[]

Sein Name wird nie erwähnt. Er ist der jüngere Bruder von Coppers Mutter und durchschnittlich größer als Japaner. Als Copper 15 Jahre alt ist, hat er sein Jurastudium erfolgreich abgeschlossen. Da er in der Nachbarschaft wohnt, besucht er oft seinen Neffen und ist auch ein Vorbild für ihn.[1]

Er besitzt kein eigenes Auto, sondern leiht sich eins aus. In Japan der 1930er-Jahre können nur wenige Menschen das Fahren erlernen. Dass er studiert hat, zeigt, dass er in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen ist.[2]

Persönlichkeit[]

Vaters Wunsch[]

Er wünscht sich, dass Copper zu einem guten Mann heranreift. Auch Coppers Eltern haben diesen Wunsch. Am Sterbebett, noch zwei Tage an Lebenszeit, äußerst Coppers Vater seinen Wunsch an den Onkel: Ich erhoffe, dass er [Copper] zu einem großartigen Mann heranwächst! Ein vorbildliches Beispiel eines Menschen. Aus dem Grund schreibt er in seinem Notizbuch, als würde er einen Brief an seinem Neffen schreiben. Diesen bekommt Copper jede Woche zu lesen. Nach einem Jahr wird der Onkel das Notizbuch nicht mehr weiterführen und seinem Neffen schenken, damit Copper es immer lesen kann[3].[4]

Um des Vaters willen nachzukommen, regt er Copper dazu an, Selbstkritik zu üben und, über sein eigenes und die der anderen nachzudenken (Selbstreflexion). Dazu ist es wichtig, dass Copper eigene Erfahrungen macht. Denn Selbstkritik und Selbstreflexion kann er nicht aus Büchern lernen wie Mathematik. Genauso wenig kann man jemandem die Freude an Musik erklären, wenn dieser seit Geburt taub ist.[5] Das wichtigste dabei ist, ehrlich zu sich selbst zu sein. Denn sonst wird Copper seine Selbstwahrnehmung auf Lügen gründen.[6]

Großartige Persönlichkeiten[]

Um den Wunsch von Herrn Honda, Coppers Vater, nachzukommen, beschäftigt er sich selbst mit großartigen Persönlichkeiten. Schon allein Isaac Newton hat ihn von seiner Kindheit bis ins Studentenalter beschäftigt[7]. Angefangen hat dies mit einem Zeitungsartikel. Darin fand er ein Bild mit:

  1. Dem japanischen Herrscher Buretsu, welcher auf ein Wildschwein tritt,
  2. eine Mutter versohlt den Hintern von dem chinesischen Philosophen Mengzi
  3. und Isaac Newton, welcher auf den herabfallenden Apfel blickt.[8]

Er nutzt gerne Gelegenheiten, um Kinder und Jugendliche diese Persönlichkeiten näherzubringen. Dazu stellt er Fragen, um sie zum Nachdenken anzuregen. Jedoch sind seine Erklärungen nicht immer verständlich.[9]

Selbstreflexion[]

Ein guter Mensch zu werden ist dem Onkel wichtiger, als ein „perfekter“ Mensch zu werden, der frei von Kritik und Schande ist. Gute Schulnoten sind wichtig, aber ohne ist vieles nichts. Neben Ehrlichkeit ist Selbstkritik und Selbstreflexion wichtig: Copper soll selbst entdecken, was ein großartiger Mensch ausmacht. Denn dann wird Copper den Wunsch entwickeln, selbst ein großartiger Mensch zu werden; wissend, was Unterscheidungsvermögen und Gerechtigkeit ist. Denn Copper soll nicht zu dem Mann werden, der nur äußerlich ein guter Mensch ist (Gutmensch).[10]

Er ermuntert seinen Neffen zu einem vorbildlichen Mann heranzureifen. Dazu führt er die Liebe seiner Schwester an, die für ihren einzigen Sohn alles tun wird, ohne eine Belohnung zu erwarten. Es gibt im Leben nichts Schöneres, seinen Mitmenschen mit Vertrauen und Respekt zu begegnen.[11]

Von Copper genießt er großes Vertrauen. So erzählt sein Neffe nur ihm von seiner Entdeckung der Net Rule of Human Particle.[12] Er lobt Copper für seine Scharfsinnigkeit, auch wenn seine Entdeckung bereits als Produktionsverhältnisse beschrieben wurde. Durch das Lob will er Coppers Selbstvertrauen stärken.[13] Er schlägt vor, dass Copper Wirtschaft studieren könnte[14].

Vorbild[]

Er ist geduldig und drängt sich nicht auf. So wartet er paar Stunden, bevor er nach Coppers Gedanken fragt. Er hört aufmerksam zu und verurteilt seinen Neffen nicht. Um seinen Neffen zu einem gutherzigen Menschen zu erziehen, schreibt er in seinem Notizbuch. Diesen gibt er Copper zu lesen. Später nimmt er das Buch wieder an sich, um weitere Gedanken für Copper zu schreiben. So bereitet er Themen aus wissenschaftliche und philosophische Sicht auf.[2] Ihm ist bewusst, dass seine Erklärung noch zu kompliziert für Copper sind. Doch er ist zuversichtlich, dass Copper mit dem Alter seine Meinungen verstehen wird.[15]

Er gab seinen Neffen den Spitznamen Copper, was ihr enges Verhältnis zueinander zeigt. Copper hat sich und die Menschen als Moleküle betrachtet. Daraufhin vergleicht der Onkel ihm mit Nikolaus Kopernikus, der die Erde nicht als Mittelpunkt des Universums sieht: Weder Copper noch Kopernikus haben sich selbst in den Mittelpunkt gestellt. Kopernikus wird wegen seiner Ansicht, von der katholischen Kirche hingerichtet.[16] Damit lobt er seinen Neffen für seine Scharfsinnigkeit. Außerdem verdeutlicht er, dass solche Menschen die Ausnahme sind und Großartiges vollbringen können.[17]

Militarismus[]

Notiz: Das Jahr 1925 in Japan. Genzaburō Yoshino arbeitet in einer Bibliothek, während der Militarismus in Japan zunimmt. Es wurde sogar die Polizeiabteilung Tokkō gegründet, um regierungskritische Menschen zu verhaften.[18]

Er erfährt, dass Katsukos Begeisterung von Napoleon Bonaparte Copper angesteckt hat[19]. Er stimmt Katsuko zu, dass Napoleons Leben bewundernswert ist: In zehn Jahren schaffte Napoleon, als einen verarmten Offizier zu einem Herrscher über Europa aufzusteigen. In weiteren zehn Jahren erlitt er Niederlagen und endet als Kriegsgefangener.[20]

Großartige oder heroische Menschen sind außergewöhnlich. Sie vollbringen mehr als gewöhnliche Menschen. Dennoch ist für ihn wichtig, die Werke dieser Menschen zu hinterfragen: Welchen Nutzen haben sie für die Menschheit? Das Leben dieser Menschen ist nur ein Punkt in der Geschichte der Menschheit. Fortschritt und Wohlstand wird durch die Zusammenarbeit vieler Menschen erreicht:[21]

Frankreich litt unter den Folgen der Bürgerkriege. Die Könige der Nachbarländer fürchteten Unruhen im eigenen Land, als Folge der Französische Revolution. Und diese Könige stellten Armeen zusammen und griffen Frankreich präventiv an. Dennoch konnte die Franzosen ihr Heimat verteidigen, da sie für ihre Heimat kämpften. Die gegnerischen Soldaten hatten diese Motivation nicht, da sie als Söldner gegen Bezahlung kämpften. Napoleon stand als Symbol der neuen, französischen Armee.[22]

Zu Napoleons größte Errungenschaft zählt das Code civil, welches als Grundlage für die heutige japanische Verfassung dient. Aber er hat auch viele Menschen auf dem Gewissen gehabt: Um die 600.000 Menschen aus ganz Europa hat er im Feldzug gegen das russische Kaiserreich geführt. Diese Soldaten kämpften weder für ihre Heimat noch für ihre Ideale, sondern für Napoleons Machterhalt.[23]

Zum Abschluss richtet der Onkel folgende Worte an seinem Neffen: Helden bewegen die Herzen tausende Menschen und verdienen Respekt. Viele Menschen haben gute Absichten, aber können sie aus eigene Schwächen nicht verwirklichen. Sie können Leiden über sich und andere Menschen vermeiden. Doch sie tun dies nicht aus eigene Schwächen. Helden müssen nicht zum Fortschritt der Menschheit beitragen. Und das ist keine Ausnahme, sondern die Regel.[24]

Mut[]

Copper vertraut seinem Onkel mehr als seine Mutter. Nur ihm erzählt er, dass er das Versprechen seinem Freunden gegenüber gebrochen hat: Sie zu beschützen. Denn seine Freunde wurden von älteren Kindern verprügelt. Erst hört er Copper geduldig zu, bevor er seine Stimme erhebt. Er spricht Copper bei seinem richtigen Namen Junichi an.

Damit seine Freunde ihm vergeben kann, muss er sich zuerst entschuldigen. Die Schuldgefühle soll Copper nicht ewig herumtragen. Denn ohne eine Entschuldigung gibt es keine Aussicht auf Versöhnung. Copper hat seine Freunde nicht beschützt, da ihm der Mut gefehlt hat. Nun muss er Mut fassen, um sich zu entschuldigen. Einen Fehler muss man nicht wiederholen. Copper nickt und schreibt einen Brief.[25]

Einzelnachweise[]

Verzeichnis[]

  • Der Junge und der Reiher
    • How Do You Live?
      • Introduction
      • A Strange Experience
      • A Brave Friend
      • Newton's Apple and Powdered Milk
      • Napoleon and the Four Young Men
      • Events on a Snowy Day
      • A Note from the Translator

Nachweise[]

  1. How Do You Live?, Kapitel - Introduction, Seite 3 f.
  2. 2,0 2,1 How Do You Live?, Kapitel - A Strange Experience, Seite 14 f.
  3. How Do You Live?, Kapitel - Daffodils and Buddhas, Seite 250.
  4. How Do You Live?, Kapitel - A Brave Friend, Seite 44 f.
  5. How Do You Live?, Kapitel - A Brave Friend, Seite 45 f.
  6. How Do You Live?, Kapitel - A Brave Friend, Seite 48.
  7. How Do You Live?, Kapitel - Newton's Apple and Powdered Milk, Seite 69.
  8. How Do You Live?, Kapitel - Newton's Apple and Powdered Milk, Seite 66.
  9. How Do You Live?, Kapitel - Newton's Apple and Powdered Milk, Seite 64 f.
  10. How Do You Live?, Kapitel - A Brave Friend, Seite 49 f.
  11. How Do You Live?, Kapitel - Newton's Apple and Powdered Milk, Seite 90.
  12. How Do You Live?, Kapitel - Newton's Apple and Powdered Milk, Seite 76 + 80.
  13. How Do You Live?, Kapitel - Newton's Apple and Powdered Milk, Seite 81 f.
  14. How Do You Live?, Kapitel - Newton's Apple and Powdered Milk, Seite 86 f.
  15. How Do You Live?, Kapitel - A Strange Experience, Seite 23.
  16. How Do You Live?, Kapitel - A Strange Experience, Seite 18.
  17. How Do You Live?, Kapitel - A Strange Experience, Seite 21.
  18. How Do You Live?, A Note from the Translator, Seite 278.
  19. How Do You Live?, Kapitel - Napoleon and the Four Young Men, Seite 160.
  20. How Do You Live?, Kapitel - Napoleon and the Four Young Men, Seite 165.
  21. How Do You Live?, Kapitel - Napoleon and the Four Young Men, Seite 169 f.
  22. How Do You Live?, Kapitel - Napoleon and the Four Young Men, Seite 172.
  23. How Do You Live?, Kapitel - Napoleon and the Four Young Men, Seite 174-176.
  24. How Do You Live?, Kapitel - Napoleon and the Four Young Men, Seite 179.
  25. How Do You Live?, Kapitel - Events on a Snowy Day, Seite 211-216.

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