Die rote Schildkröte von Michaël Dudok de Wit ist ein Filmprojekt, bei dem viele Studios aus verschiedenen Ländern mitgewirkt haben. Es ist der erste Ghiblifilm, deren Regie ein Nichtjapaner führte. Studio Ghibli war für die Produktion verantwortlich, an der auch Wild Bunch teilhatte. Aus diesem Grund wird der Film nicht als Anime betrachtet.
Handlung[]
→ Siehe vollständige Handlung
Es war einmal ein Schiffbrüchiger, dessen Namen im Film nicht erwähnt wird, weil der Film keine Dialoge enthält ... Sagen wir, dass der Mann ungewollt das Abenteuer des Robinson Crusoe nachlebt: Er strandet auf einer „verlassenen“ Insel, die reich an Vegetation ist. Mit dem Unterschied, dass er auf seinem selbstgebauten Bambusfloß die Insel nicht verlassen kann, da eine rote Schildkröte sein Floß zum dritten Mal zerstört. Doch eines Tages krabbelt die Schildkröte an Land. Der Mann und die Schildkröte führen ein glückliches Leben, bis der Tod sie scheidet. Aus Spoilergründen wurde der Hauptteil der Geschichte zensiert bzw. mit keiner Miene erwähnt.
Da der Film keine Dialoge enthält, gibt es viele Deutungsmöglichkeiten. Einige davon sind unter Analyse:Die Schildkröte als Personifikation der Natur aufgeführt.
Charaktere[]
Synchronisation[]
Der Film enthält keine Dialoge. Die Synchronsprecher sind für die Töne und Laute zuständig. So entfällt die Übersetzung und der Synchro-Cast besteht aus fünf Leuten:
- Barbara Beretta sprach die Schildkröte (Hauptrolle).
- Emmanuel Garijo sprach den Schiffbrüchigen (Hauptrolle).
- Baptiste Goy sprach den Sohn als Baby (Nebenrolle).
- Axel Devillers sprach den Sohn als Kind.
- Tom Hudson sprach den erwachsenen Sohn.
Produktion[]
Isao Takahata und Toshio Suzuki des Studio Ghiblis übernahmen die Produktion, an der sich auch Wild Bunch und Why Not Productions beteiligten. Takahata übernahm auch andere Aufgaben wie z.B. Animations-Check. Doch wie kam es zu dieser internationalen Zusammenarbeit?
2008 besuchte Vincent Maraval, der Firmenbesitzer von Wild Bunch, das Studio Ghibli. Während des Besuchs zeigte Hayao Miyazaki ihm den Kurzfilm Father and Daughter. Er fragte ihn nach dem Regisseur. Daraufhin fand Maravals Firma den Regisseur Michaël Dudok de Wit in London[3].
Eines Morgens erhielt Dudok de Wit eine E-Mail von Toshio Suzuki, wo eine Zusammenarbeit vorgeschlagen wird[4]. Da es sein erstes Projekt ist einen abendfüllenden Film zu verwirklichen, erklärt er sich bereit es zu tun, wenn er auch Unterstützung bekommen wird. Toshio Suzuki konnte Takahata für das Projekt gewinnen und bot Dudok de Wit an, dass er und sein Team nach Tokio ziehen könnten. Dudok de Wit willigte ein den Film zu realisieren[5]. Die Animation übernahmen die Studios Prima Linea (Frankreich) und Belvision (Belgien). Diese Studios liegen in Europa und liegen somit Wild Bunch geografisch näher als Studio Ghibli in Japan[4].
Ursprünglich sollte der Film Dialoge haben[4]. Jedoch entschied sich das Team die wenigen Dialoge wegzulassen. So konnte Dudok de Wit auch seine Stärke, die er in seinen Kurzfilmen verfeinert hatte, voll ausschöpfen. Als Inspiration dienten Robinson Crusoe und Kwaidan: Stories and Studies of Strange Things von Lafcadio Hearn. Kwaidan ist ein Sammelwerk von japanischen Märchen, in der Kamis ein wichtiges Element der Handlung sind. Der Regisseur arbeitete fünf Jahre lang an dem Film, während denen er sich vor allem eine neue Zeichentechnik aneignet, um beispielsweise Landschaften detaillierter zu zeichnen[6].
Erfolge[]
Der Film wurde oft nominiert und gewann drei Auszeichnungen:
- 21.03.2016: Internationale Filmfestspiele von Cannes in Un Certain Regard Special Prize für Dudok de Wit.
- 11.12.2016: San Francisco Film Critics Circle in Best Animated Feature.
- 04.02.2017: Annie Awards in Best Animated Feature — Independent.
Neben diese Asuzeichnungen konnte der Film für zwei Awards den zweiten bzw. dritten Platz sichern (Runner-Up):
- 04.12.2016: Los Angeles Film Critics Association in Best Animated Film.
- 11.12.2016: Toronto Film Critics Association in Best Animated Film.
Veröffentlichungen[]
Bevor der Film regulär in den Kinos zu sehen war, lief er auf Filmfestivals. Premiere war bei den Internationale Filmfestspiele von Cannes 2016 am 18. Mai. Ein Monat später war der Film auch auf dem Festival d’Animation Annecy zu sehen.
Es ist der erste Ghiblifilm, der außerhalb von Japan seinen regulären Kinostart hatte. So konnten die Franzosen ab 29.06.2016 den Film genießen. Die Japaner mussten sich in Geduld auf den 17. September üben.
Erstausstrahlung[]
Land | Erstausstrahlung | Medium | Verleiher |
---|---|---|---|
Deutschland | 16. März 2017 | Kino | Universum Anime |
Österreich | 24. März 2017 | Kino | Polyfilm |
Schweiz, dt. | 22. September 2016 | Kino | Filmcoopi |
USA | 20. Januar 2017 | Kino | Sony Pictures Classics |
Japan | 17. September 2016 | Kino | Touhou |
Streaming-Dienste[]
Der Film wurde auf folgende Plattformen zum Streaming angeboten:
Kinostarts[]
Kinostart | Land |
---|---|
29.06.2016 | Frankreich |
17.09.2016 | Japan |
22.09.2016 | Schweiz, dt. |
16.03.2017 | Deutschland |
24.03.2017 | Österreich |
07.07.2016 | Niederlande |
29.12.2016 | Griechenland |
12.01.2017 | Ungarn |
13.01.2017 | Spanien |
20.01.2017 | USA |
27.01.2017 | Kanada |
16.02.2017 | Brasilien |
16.02.2017 | Russland |
27.03.2017 | Italien |
06.04.2017 | Israel |
26.05.2017 | Groß-Britannien |
26.05.2017 | Irland |
16.06.2017 | Mexiko |
23.06.2017 | Polen |
DVDs und Blu-Rays[]
Medium | DVD | |
Anzahl Medium | 1 | |
Sprache | keine Dialoge | |
Erscheinungsdatum | 28.07.2017 | |
Verleiher | Universum Anime | |
Onlineshop | Amazon | |
[ Vorlagencode ] |
Medium | DVD | |
Anzahl Medium | 1 | |
Sprache | keine Dialoge | |
Bonus | *Fünf Postkarten mit Filmausschnitten als Motiv
| |
Erscheinungsdatum | 28.07.2017 | |
Verleiher | Universum Anime | |
Onlineshop | Amazon | |
[ Vorlagencode ] |
Medium | Blu-Ray | |
Anzahl Medium | 1 | |
Sprache | keine Dialoge | |
Bonus | *Drei Postkarten (nur Erstauflage)
| |
Erscheinungsdatum | 28.07.2017 | |
Verleiher | Universum Anime | |
Onlineshop | Amazon | |
[ Vorlagencode ] |
Medium | Blu-Ray | |
Anzahl Medium | 1 | |
Sprache | keine Dialoge | |
Erscheinungsdatum | 28.07.2017 | |
Verleiher | Ex Libris | |
Onlineshop | nicht verfügbar | |
[ Vorlagencode ] |
Medium | DVD oder Blu-Ray | |
Anzahl Medium | 10 | |
Sprache | keine Dialoge | |
Bonus | Siehe Full Ghibli Directors Collection | |
Erscheinungsdatum | 01.10.2021 | |
Verleiher | Ghibli ga Ippai | |
Onlineshop | nicht verfügbar | |
[ Vorlagencode ] |
Mediathek[]
→ Siehe Mediathek:Die rote Schildkröte für weitere Bilder und Videos.
Galerie[]
Video[]
Webseiten[]
Offizielle Seiten
- Universum Anime (dt.)
- Sony Classics (eng.)
- Red Turtle (jap.)
- La tortue rouge (fr.)
News
- Interview mit dem Regisseur Michael Dudok de Wit über die Zusammenarbeit mit Studio Ghibli (dt.)
- Ghibli-Wiki
Review
- Quotenmeter (dt.)
- Filmstars (dt.)
- Rotten Tomatoes (eng.)
Enzyklopädie
- Die rote Schildkröte (dt.)
- The Red Turtle (eng.)
Einzelnachweise[]
- ↑ Box Office Mojo, abgerufen 08.09.2016
- ↑ IMDb: 7,6/10 mit 15.108 Stimmen - Rotten Tomatoes: 3,9/5 mit 5.767 Stimmen.
- ↑ Olivier Père, 18.02.2014, „Arte France Cinéma coproduit The Red Turtle, premier long métrage d'animation de Michael Dudok de Wit“ (franz.), arte.tv, abgerufen 24.04.2015.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 The director of Studio Ghibli's The Red Turtle went deep into the origins of the film at TIFF (eng.), Tasha Robinson, The Verge, 14.09.2016, abgerufen 10.08.2017
- ↑ The Making of The Red Turtle (eng.), Metro Newspaper UK, abgerufen 30.06.2017
- ↑ The Red Turtle: Director Michael Dudok de Wit on his unique collaboration with Studio Ghibli (eng.), Clarisse Loughrey, Independet, 30.05.2017, abgerufen 02.06.2017