Kikis kleiner Lieferservice ist eine Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchs von Eiko Kadono und Akiko Hayashi.
Handlung
→ Siehe: Vollständige Handlung
Die junge Hexe Kiki verlässt mit dreizehn Jahren ihre Familie und ihre Freunde, um in einer fremden Stadt ihre Hexenkräfte zu vervollkommnen, so wie es die Tradition von allen jungen Hexen verlangt. Zusammen mit ihrem schwarzen Kater Jiji, der ihr helfend zur Seite steht und in allen Lebenslagen eine ironische Antwort parat hat, gelangt das Mädchen in eine Stadt am Meer. In der ungewohnten und unbekannten Großstadt verfällt das Mädchen zunächst in tiefe Unsicherheit, aber sie findet eine Wohnung und gute Freunde in einer Bäckerei und entwickelt den Wunsch, selbst einen Betrieb zu eröffnen: Einen Lieferservice, den sie mit ihrer Flugfähigkeit betreiben will.
Schnell bekommt Kiki einige Aufträge und freundet sich sowohl mit einer Reihe von Leuten an. Sie sammelt wertvolle Erfahrungen und lernt Tombo kennen, der sich für alle Arten von Flugfahrzeugen begeistern lässt, doch durch einen schweren Anfall von Selbstzweifeln verliert Kiki ...
Charaktere
→ Siehe: Alle Charaktere
Synchronisation
→ Siehe: Gesamte Synchronisation
Produktion
→ Weiterer Artikel: Koriko
Im Frühling 1987 begann das Projekt, als die Gruppe von Fudosha die Eiko Kadono fragt, ob man das Kinderbuch verfilmen darf[1]. Jedoch konnte weder Hayao Miyazaki, wegen des Projekts Mein Nachbar Totoro, noch Isao Takahata, wegen des Projekts Die letzten Glühwürmchen, die Regie übernehmen[2]. Als das Projekt mit Totoro seiner Vollendung naht, wandten einige aus dem Projekt sich dem neuen Projekt zu. Da Hayao immer noch mit Totoro-Projekt beschäftigt war, übernahm Sunao Katabuchi die Regie. Nobuyuki Isshiki schrieb das Drehbuch, aber Hayao war damit unzufrieden[2]. Nachdem Mein Nachbar Totoro veröffentlicht wurde, wandte Hayao sich dem Projekt zu und übernahm die Regie. Einige flogen nach Europa, um sich von der Landschaft sich zu inspirieren. Besonders inspiriert wurden sie von Stockholm und Gotland[3]. Yumi Matsutoya komponierte das Opening Message in Rouge und das Ending Yasashisa ni Tsutsumareta nara.
Film und Kinderbuch
Der Film unterscheidet sich sehr vom Kinderbuch. Im Buch verliert Kiki weder ihre Kräfte noch kracht ein Luftschiff in den Glockenturm. Hayao Miyazaki nutzte dies, um Spannung zu erzeugen und die Geschichte voranzutreiben[4]. Die Autorin Eiko Kadono war mit den Veränderungen jedoch unzufrieden und das Projekt drohte zu platzen. Hayao und Toshio Suzuki luden die Autorin zu Studio Ghibli ein und konnten die Autorin überzeugen, das Projekt nicht abbrechen zu lassen[5]. Ursprünglich soll der Film nur eine Stunde dauern. Aber er verlängerte sich um 40 Minuten, nachdem Hayao seine Arbeit beendete hatte[6].
Der Lieferservice
Der japanische Titel Majo no takkyuubin bedeutet Lieferservice der Hexe. Takkyuubin heißt literarisch schnelle Briefzustellung zur Haustür und war ein Slogan von Yamato Transport. Heute versteht man darunter einfach nur die Post. Die Firma klagte Studio Ghibli nicht wegen Slogan-Missbrauch an, sondern nutzte die Gelegenheit, beliebter zu werden. Daher verwenden sie ein neues Logo: Eine schwarze Katze mit ihrem Kind im Maul[7].
Veröffentlichungen
Land | Deutschland | Japan | USA |
---|---|---|---|
Erstaustrahlung | 14.11.2005 | 29.07.1989 | 23.05.1998 |
Medium | DVD | Kino | Videokassette (VHS) |
Verleiher | Universum | Toei Animation | Walt Disney |
[ Vorlagecode ] |
Der Film wurde erstmals ausgestrahlt:
- [20.01.1990]: Hong Kong
- [23.05.1998]: USA, Kanada
- [April 1999]: Spanien (VHS)
Spanische Veröffentlichung
Der Film erschien April 1999 auf der Videokassette (VHS). Kiki wurde in Nicky umbenannt, weil Kiki in Kastilianischem Umgangssprache mit jemanden schlafen bedeutet.
Englische Veröffentlichungen
Die erste Version des Films wurde von Streamline übersetzt. Sie ist nur auf der Laserdisc erhältlich und nur auf Flügen mit Japan Airlines zu sehen[8][9]. Walt Disney brachte den Film 1998 in Nordamerika heraus. Die Disney-Version unterscheidet sich vom japanischem Original[10]. Dies zeigt sich deutlich in der Musik. Das Eröffnungs- und Endlied sind Soaring und I'm Gonna Fly.
Besonders Jiji verhält sich anders als im japanischem Original: Er redet viel mehr. Er ist sarkastischer. Zudem hat Jiji eine männliche Stimme. In Japan hingegen ist es üblich, Katzen weibliche Stimmen zu verleihen[11]. Nachdem Kiki für eine kurze Zeit ihre Zauberkräfte verloren hat, konnte sie nicht mehr mit Jiji sprechen, auch nicht als sie ihre Kräfte wiedererlangte. In der englischen Version konnte Kiki mit Jiji sprechen, nachdem sie ihre Kräfte wiedererlangte[12].
Auch wurde Kikis Persönlichkeit verändert, damit Jugendliche sich besser in ihr wiederfinden können. Daher trinkt Kiki Kaffee und geht in die Disco, was im Japanischem Original nicht zu hören ist[13]. In späteren Versionen wurde dem Film mehr Elemente aus dem Japanischem Original hinzugefügt. 2010 kam eine weitere Version des Films von Walt Disney. Diese Version ähnelt sehr dem japanischem Original[14].
Deutsche Veröffentlichungen
- [14.11.2005]: DVD-Erscheinung (11,49 €)
- [14.11.2005]: DVD-Deluxe-Edition, 2 DVDs (20,99 €)
- [06.11.2006]: Familien-Edition der Einzel-DVD (Sammlerstück)
- [05.07.2013]: Blu-Ray-Erscheinung (21,99 €)
- [02.07.2014]: DVD HD, nur in Japan erhältlich, enthält deutsche Synchronisation
DVD-Deluxe-Edition
Die deutsche DVD-Deluxe Edition erschien am 14.11.2005 und enthält 2 DVDs. Die Bonus-DVD enthält 110 Minuten Zusatzmaterial:
- Storyboards zum kompletten Film
- 6 original Kiki Kinotrailer
- Hinter den Kulissen: "Ursulas Painting"
- 5 wunderschöne Kiki-Karten
- Trailershow
Realverfilmung
Am 23.Mai 2013 begannen die Filmarbeiten. Fuuka Koshiba spielt die Hauptrolle Kiki. Der Film lief in den japanischen Kinos[15]. Die Handlung unterscheidet sich sehr von der des Ghibli-Films.
Erfolge
Am 29.07.1989 startete der Film in japanischen Kinos und spielte 2,17 Mio Yen ein (18.000.000 US$). Somit erreichte der Film die höchste Einnahme des Jahres 1989 in Japan[16][17][18].
Auszeichnungen
1990 gewann der Film folgende Auszeichnungen:
Award | Kategorie: Empfänger |
---|---|
12th Anime Grand Prix | Best Anime[19] |
12th Anime Grand Prix | Best Female Character: Kiki[19] |
12th Anime Grand Prix | Best Anime Theme Song: Yasashisa ni Tsutsumaretanara[19] |
44th wikipedia:en:Mainichi Film Award | Best Animated Film |
wikipedia:en:Kinema Junpo Awards | Readers' Choice Award |
13th Japan Academy Prize | Special Award[20] |
13th Japan Academy Prize | Popularity Award[20] |
7th Annual Golden Gross Award | Gold, Japanese Film |
The Movie's Day | Special Achievement Award |
The Erandole Award | Special Award |
Japan Cinema Association Award | Best Film |
Japan Cinema Association Award | Best Director: Hayao Miyazaki |
Japanese Agency of Cultural Affairs | Best Film |
Tokyo Metropolitan Cultural Honor | Best Film |
7th Annual Money Making Director's Award | Best Director: Hayao Miyazaki[21] |
Easter Eggs
Ghibli
Im Film kann man in einer kurzen Szene das Wort "Ghibli" auf einem vorbeifahrenden Bus lesen.
Hayao
Als Kiki den Jungen rettet und diese Aktion in TV ausgestrahlt wurde, gibt es im Abspann eine Szene, wo ein Mann auf den Monitor zeigt. In der japanischen Version sieht man Hayao Miyazaki oben rechts.
Totoro
Kiki besitzt ein Totoro-Plüschtier. Die kleinen Totoros mit einem Mädchen sind auf dem Namensschild des Spielladens in Koriko.
Im Bücherregal schauen ein Totoro und Mei aus dem Fenster des Spielzeughauses.
Filmstab
Besetzung | Name |
---|---|
Ko-Regie | Sunao Katabuchi |
Produktion | Eiko Tanaka |
Regie | Hayao Miyazaki |
Theme Song Performance | Yumi Matsutoya |
In-Between Animation | Akio Watanabe, Shirou Shibata, Koji Ito, Hiroyuki Morita |
Charakterdesign | Katsuya Kondou |
Animation | Katsuya Kondou, Yoshifumi Kondou |
Key Animation | Hiroshi Watanabe, Toshiyuki Inoue, Kouji Morimoto, Yoshiharu Satou, Yoshinori Kanada |
Hintergrund | Hidetoshi Kaneko, Kazuo Oga |
Musik | Joe Hisaishi, Isao Takahata |
ADR-Regie | Jack Fletcher |
Mediathek
Gallerie
Videos
Einzelnachweise
- ↑ The Art of Kiki's Delivery Service: A Film by Hayao Miyazaki, "Part One: In the Beginning", Page 8. VIZ Media LLC; 1 edition (2006-05-09) ISBN 1-4215-0593-2, ISBN 978-1-4215-0593-0.
- ↑ 2,0 2,1 FAQ (05.01.2007)
- ↑ [oomu.org/kiki-images.html La forêt des Oomus Kiki, la petite sorcière Koriko] (05.01.2007)
- ↑ Hayaos Kommentar, 05.01.2007
- ↑ Film FAQ, 21.04.2007
- ↑ The Art of Kiki's Delivery Service: A Film by Hayao Miyazaki, Part One, In The Beginning, Page 12. VIZ Media LLC; 1 edition (2006-05-09) ISBN 1-4215-0593-2, ISBN 978-1-4215-0593-0, 05.01.2007
- ↑ Yamato Transport, 04.01.2007
- ↑ News on Kiki
- ↑ FAQ about dub
- ↑ Vergleich zwischen japanische und englische Version
- ↑ Stomp Tokyo Video Reviews
- ↑ The Art of Kiki's Delivery Service: A Film by Hayao Miyazaki, Part Four, The Complete Script Of The Film by Hayao Miyazaki, Page 205. VIZ Media LLC; 1 edition (2006-05-09) ISBN 1-4215-0593-2, ISBN 978-1-4215-0593-0.
- ↑ Hayaos Kommentar, 03.01.2007
- ↑ Review DVD 2010
- ↑ ANNews 2nd teaser
- ↑ Motion Picture Producers Association of Japan (in japanisch), 05.02.2011
- ↑ Online Synopsis, 03.01.2007
- ↑ Anime Radar: Anime Info for the Otaku Generation". Animerica (San Francisco, California: Viz Media) 9 (12): 18. December 2001. ISSN 1067-0831. OCLC 27130932
- ↑ 19,0 19,1 19,2 Japan Academy Awards Association (in japanisch), Mai 1990
- ↑ 20,0 20,1 List of award-winning films at the 13th Japan Academy Awards (in japanisch), 13.05.2012
- ↑ Credits // Kiki's Delivery Service // Nausicaa.net