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[[Datei:Moro.jpg|thumb|240px|right|Moro, die San aufzog]]
 
[[Datei:San.jpg|thumb|240px|right|Die Wolfsprinzessin San]]
 
'''Prinzessin Mononoke''' ist ein Film von [[Hayao Miyazaki]] aus dem Jahr 1997 und spielt in der {{wp|Muromachi-Zeit}}. Da sich der Film in der Edoperiode der japanischen Geschichte abspielt, wird er zu dem Genre der {{wp|Jidaigeki}} gezählt.
 
   
 
|jap=もののけ姫, Mononoke Hime
==Handlung==
 
 
|eng=Princess Mononoke
→ Siehe: ''[[Prinzessin Mononoke (Spoiler)|Vollständiger Artikel]]''<br />
 
 
|fremdsprachig=*Chinesisch: 幽靈公主 / 魔法公主
Ein stilles Dorf in den ruhigen Bergen wird ohne Vorwarnung urplötzlich von einem dämonenbesessenen Wildschwein des Waldes angegriffen. Der junge Prinz [[Ashitaka]] des [[Emishi-Stamm]]es wird von dem Wildschwein am Arm berührt und mit einem Fluch vergiftet. Gemäß der Dorftraditions wird der Prinz aus seinem Dorf verbannt.<br />
 
Auf der Suche nach einer Heilungsmöglichkeit, kommt der Ashitaka zur [[Eisenhütte]], die von Frau [[Eboshi]] geführt wird. In der Nacht wird die Hütte von dem Mädchen [[San]], die von Wölfen aufgezogen wurde, angegriffen. Ashitaka gerät in den Kampf zwischen San, der Verteidigerin des Waldes und Eboshi, der Verteidigerin der Eisenhütte, die auf Kosten der Natur Profit machen und sogar den Wald mit seinem Naturgott zerstören möchte. Findet Ashitaka keine Heilungsmöglichkeit, wird er wegen seiner Vergiftung, nicht mehr lange leben und der Kampf, den die Menschheit nie vergessen soll, scheint sich einem unheilvollen Ende entgegen zu neigen .
 
 
==Charaktere==
 
→ Siehe: ''[[Charaktere und Synchronisation (Prinzessin Mononoke)#Charaktere|Charaktere aus Prinzessin Mononoke]]''
 
 
==Synchronisation==
 
→ Siehe: ''[[Charaktere und Synchronisation (Prinzessin Mononoke)#Synchronisation|Synchronisation aus Prinzessin Mononoke]]''
 
 
==Kreaturen==
 
<gallery orientation="landscape" spacing="small" position="center" widths="150" columns="4" captionposition="within" captionalign="center">
 
Geister.jpg|[[Baumgeister]]
 
Pm1.jpg|[[Dämon]] / Rachegott
 
Mononoke-libelle.jpg|[[Mehrflügelige Libelle]]
 
Mononoke-Sea-fish.jpg|[[Quastenflosser]]
 
Apes.jpg|[[Shoujous]]
 
Nago.jpg|[[Wildschweine]]
 
Moroskids.jpg|[[Wölfe]]
 
</gallery>
 
 
==Titel==
 
Der Originaltitel lautet auf Japanisch ''Mononoke-Hime'' (もののけ姫). Mononoke sind Geistwesen, die den Menschen entweder schaden wollen oder sie beschützen. Sie stellen eine Kraft dar, die für jede Menge überraschende und unerklärliche Ereignisse verantwortlich sein kann<ref>NAPIER, Susan J. (2005): Ainme from Akira to Howl's moving Castle. Experiencing Contemporary Japanese Animation. Updated Version. New York: Palgrave Macmillon</ref><ref>ODELL, Colin; Leblanc, Michelle (2009): Studio Ghibli: The Films of Hayao Miyazaki and Isao Takahata. Harpenden: Kamera Books</ref>. ''Hime'' bedeutet ''Prinzessin''. Im Volksglauben redet die ''Mononoke-Hime'' mit den Tiergeistern und wird als zu ihnen zugehörig empfunden. Die ''Mononoke-Hime'' heißt im Film [[San]] und ist eigentlich ein Mensch. Durch ihr Zusammenleben mit den Geistwesen scheint sie jedoch ebenso mit übernatürlichen Kräften ausgestattet zu sein. Da [[Nausicaä]] als Vorlage für San diente, verfügen beide über viele Ähnlichkeiten wie z.B. dass sie mit Tieren kommunizieren können. Weitere Titel in anderen Sprachen:
 
*Chinesisch: 幽靈公主 / 魔法公主
 
 
*Dänisch: Prinsesse Mononoke
 
*Dänisch: Prinsesse Mononoke
 
*Französisch: Princesse Mononoké
 
*Französisch: Princesse Mononoké
 
*Italienisch: Principessa Mononoke
 
*Italienisch: Principessa Mononoke
*Japanisch
 
**Kana: もののけ姫
 
**Roumaji: Mononoke Hime
 
 
*Koreanisch: 모노노케 히메 / 원령공주
 
*Koreanisch: 모노노케 히메 / 원령공주
 
*Polnisch: Księżniczka Mononoke
 
*Polnisch: Księżniczka Mononoke
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*Spanisch: La Princesa Mononoke
 
*Spanisch: La Princesa Mononoke
 
*Vietnamesisch: Công chúa sói
 
*Vietnamesisch: Công chúa sói
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|deutschland=19. April 2001
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|usa=29. Oktober 1999
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|japan=17. Juli 1997
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|produktion=[[Toshio Suzuki]]
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|regie=[[Hayao Miyazaki]]
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|drehbuch=Hayao Miyazaki
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|musik=[[Joe Hisaishi]], [[Masayoshi Ōkawa]]
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|links=cv
 
}}
 
[[Datei:Moro.jpg|thumb|240px|right|Moro, die San aufzog]]
 
[[Datei:San.jpg|thumb|240px|right|Die Wolfsprinzessin San]]'''Prinzessin Mononoke''' ist ein Film von [[Hayao Miyazaki]] aus dem Jahr 1997, dessen Handlung in der {{wp|Muromachi-Zeit}} stattfindet. Da sich der Film in der Edoperiode der japanischen Geschichte abspielt, wird er zu dem Genre der {{wp|Jidaigeki}} gezählt.
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==Handlung==
 
→ Siehe: ''[[Spoiler:Prinzessin Mononoke|Vollständiger Artikel]]''
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Ein stilles Dorf in den ruhigen Bergen wird ohne Vorwarnung urplötzlich von einem dämonenbesessenen Wildschwein des Waldes angegriffen. Der junge Prinz [[Ashitaka]] des [[Emishi-Stamm]]es wird von dem Wildschwein am Arm berührt und mit einem Fluch vergiftet. Gemäß der Dorftradition wird der Prinz aus seinem Dorf verbannt.
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Auf der Suche nach einer Heilungsmöglichkeit, kommt Ashitaka zu der [[Eisenhütte]], die von Frau [[Eboshi]] geführt wird. In der Nacht wird die Hütte von dem Mädchen [[San]], die von Wölfen aufgezogen wurde, angegriffen. Ashitaka gerät in den Kampf zwischen San, der Verteidigerin des Waldes, und Eboshi, der Verteidigerin der Eisenhütte. Letztere macht auf Kosten der Natur Profit und möchte sogar den Wald mit seinem Naturgott zerstören. Wenn Ashitaka keine Heilungsmöglichkeit findet, wird er wegen seiner Vergiftung nicht mehr lange leben und der Kampf, den die Menschheit nie vergessen soll, scheint sich einem unheilvollen Ende entgegen zu neigen.
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==Charaktere==
 
→ Siehe: ''[[Charaktere:Prinzessin Mononoke|Alle Charaktere]]''
 
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Ashitaka.jpg|[[Ashitaka]]
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Eboshi.jpg|[[Eboshi]]
 
San.jpg|[[San]]
 
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==Synchronisation==
 
→ Siehe: ''[[Charaktere:Prinzessin Mononoke#Synchronisation|Alle Stimmen]]''
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Leer.jpg|Alexander Brem
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Marietta Meade.jpg|[[Marietta Meade]]
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Stefanie von Lerchenfeld.jpg|[[Stefanie von Lerchenfeld]]
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</gallery>
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==Titel==
 
Der Originaltitel lautet auf Japanisch ''Mononoke-Hime'' (もののけ姫). Mononoke sind Geistwesen, die den Menschen entweder schaden wollen oder sie beschützen. Sie stellen eine Kraft dar, die für viele unerklärliche Ereignisse verantwortlich sein kann<ref>NAPIER, Susan J. (2005): Ainme from Akira to Howl's moving Castle. Experiencing Contemporary Japanese Animation. Updated Version. New York: Palgrave Macmillon</ref><ref>ODELL, Colin; Leblanc, Michelle (2009): Studio Ghibli: The Films of Hayao Miyazaki and Isao Takahata. Harpenden: Kamera Books</ref>. ''Hime'' bedeutet ''Prinzessin''. Im Volksglauben redet die ''Mononoke-Hime'' mit den Tiergeistern und wird als zu ihnen zugehörig empfunden. Die ''Mononoke-Hime'' heißt im Film [[San]] und ist eigentlich ein Mensch. Durch ihr Zusammenleben mit den Geistwesen scheint sie jedoch ebenso mit übernatürlichen Kräften ausgestattet zu sein. Da [[Nausicaä]] als Vorlage für San diente, verfügen beide über viele Ähnlichkeiten wie z. B. dass sie mit Tieren kommunizieren können.
   
 
==Produktion==
 
==Produktion==
 
Die Arbeit am Film begann im August 1994, als [[Hayao Miyazaki]] das Drehbuch und Storyboard erstellte<ref name="diary">[http://www.ghibli.jp/diary_m/948-955.html Studio Ghibli Diary], 14.09.2012</ref><ref name=":0">McCarthy, Helen (2000): Hayao Miyazaki: Master of Japanese Animation. Revised Edition. Berkeley, California: Stone Bridge Press. p.185-186. ISBN 978-1880656419</ref>. Im April und Mai 1995 erschuf der Animator [[Masashi Ando]] das Aussehen der Charaktere und ging dann mit Miyazaki und weiteren Teammitglieder in den {{wp|Yakushima}}-Wald und das {{wp|Shirakami-Sanchi}}-Gebirge. Diese Naturlandschaften, die zum UNESCO-Weltnaturerbe zählen, dienten als Inspiration für die atemberaubenden Hintergrundmalereien. Sie blieben für 3 Tage dort<ref name="diary" /><ref name=":0" />. Miyazaki, der für die Produktion verantwortlich war, ließ es sich jedoch nicht nehmen, persönlich alle 144.000 Folien durchzusehen<ref>[http://www.princess-mononoke.com/html/chats/dp_991104_transcript.html Chat Transcript], Miramax Films, 04.11.1999</ref>. 80.000 von ihnen mussten neugezeichnet werden<ref>[http://disney.go.com/disneyvideos/animatedfilms/studioghibli/princessnews.html News on PM], 15.09.2012</ref><ref>Wettbewerb/In Competition". Moving Pictures, Berlinale Extra (Berlin): 32. 11–22 February 1998</ref>.
[[Datei:Mononoke_hime_cgi.png|thumb|Bild mit 3D-Rendering]]
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[[Datei:Mononoke_hime_cgi.png|thumb|Bild mit 3D-Rendering.]]
Die Arbeit am Film began im August 1994 als [[Hayao Miyazaki]] das Drehbuch und Storyboard erstellte<ref name="diary">[http://www.ghibli.jp/diary_m/948-955.html Studio Ghibli Diary], 14.09.2012</ref><ref name=":0">McCarthy, Helen (2000): Hayao Miyazaki: Master of Japanese Animation. Revised Edition. Berkeley, California: Stone Bridge Press. p.185-186. ISBN 978-1880656419</ref>. Im April und Mai 1995 erschuf der Animator [[Masashi Ando]] das Aussehen der Charaktere und ging dann mit Miyazaki und weiteren Teammitglieder in den {{wp|Yakushima}}-Wald und das {{wp|Shirakami-Sanchi}}-Gebirge. Diese Naturlandschaften, die zum UNESCO-Weltnaturerbe zählen, dienten als Inspiration für die atemberaubenden Hintergrundmalereien. Sie blieben für 3 Tage dort<ref name="diary" /><ref name=":0" />. Miyazaki, der für die Produktion verantwortlich war, ließ es sich jedoch nicht nehmen, persönlich alle 144.000 Folien durchzusehen<ref>[http://www.princess-mononoke.com/html/chats/dp_991104_transcript.html Chat Transcript], Miramax Films, 04.11.1999</ref>. 80.000 von ihnen mussten neugezeichnet werden<ref>[http://disney.go.com/disneyvideos/animatedfilms/studioghibli/princessnews.html News on PM], 15.09.2012</ref><ref>Wettbewerb/In Competition". Moving Pictures, Berlinale Extra (Berlin): 32. 11–22 February 1998</ref>.
 
 
Die Bilder sind hauptsächlich von Hand gezeichnet. Es wurde auch ''{{wp|Computer Generated Imagery}}'' angewendet<ref>[http://www.princess-mononoke.com/html/production/animation/01.html The Animation Process], 04.11.1999</ref>. Ein Beispiel des Computer-Einsatzes sieht man in dem rechten Bild, auf welchem [[Ashitaka]] einen Bogen zum Schießen in seinem Arm hält: Ashitaka ist hier von Hand gezeichnet. Das Geschwür an seinem Arm wurde mithilfe von Computern erstellt und auf das Bild des Armes übertragen. Insgesamt kostete die Produktion 2,3 Mrd. Yen (23,5 Mio. US$). Somit ist es der teuerste Anime, der bis dahin produziert wurde.
   
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Da sich die Produktion des Films ''[[Stimme des Herzens]]'' dem Ende zuwand, musste [[Hayao Miyazaki]] sich zwischen zwei Projekten entscheiden. Eins davon war ''[[Boro The Caterpillar]]''. Jedoch konnte [[Toshio Suzuki]] ihn überzeugen, das Projekt '''Prinzessin Mononoke''' anzunehmen. Er argumentierte, dass das Studio genug finanzielle Mittel habe, um die notwendigen Ausrüstungen für die Produktion zu kaufen. Der Borofilm wurde als CGI-Kurzfilm realisiert und Juli 2017 im [[Studio Ghibli Museum]] aufgeführt.
Die Bilder sind hauptsächlich von Hand gezeichnet. Es wurde auch {{wp|Computer Generated Imagery}} angewendet<ref>[http://www.princess-mononoke.com/html/production/animation/01.html The Animation Process], 04.11.1999</ref>. Ein Beispiel des Computer-Einsatzes sieht man in dem rechten Bild, auf welchem [[Ashitaka]] einen Bogen zum Schießen in seinem Arm hält: Ashitaka ist hier handgezeichnet. Das Geschwür an seinem Arm wurde mithilfe von Computern erstellt und auf das Bild des Arm übetragen. Insgesamt kostete die Produktion 2,3 Mrd. Yen.
 
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Das Drehbuch wurde erst einen Monat vor dem Release fertig geschrieben. Dadurch kam es zu Zeitdruck, damit es möglich wäre, den vereinbarten Termin einzuhalten. [[Kouji Hoshino]], der jetzige Präsident des Studios, arbeitete früher bei ''[[Walt Disney]] International''. Er erkannte das Potenzial im Studio Ghibli und sprach seinen Vorgesetzten Michael O. Johnson an. So kam es, dass Disney sich die Lizenzen an Ghiblifilmen sicherte. Diese Vereinbarungen wurden 1996 getroffen, ein Jahr bevor der Film überhaupt in die Kinos gekommen war.
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Mit Disney wurde vereinbart, dass keine Filme zensiert werden dürfen. Denn Hayao Miyazaki wollte nicht, dass Filme wie ''[[Nausicaä aus dem Tal der Winde]]'' so stark zensiert werden, dass sie zu einem gänzlich anderen Film werden. Für das US-amerikanischen Release war Harvey Weinstein verantwortlich. Miyazaki besuchte ihn in New York und lehnte alle seine Veränderungswünsche ab. Auch [[Toshio Suzuki]] ermahnte Weinstein, indem er ihm ein Katana mit dem beiliegenden Zettel „No Cuts“ schickte.<ref>[https://www.theguardian.com/film/2005/sep/14/japan.awardsandprizes A god among animators] (eng.), Xan Brooks, The Guardian, 14. September 2005, abgerufen 21. Februar 2017</ref>
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===Pionierarbeit in CGI===
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Für das Studio war der Einsatz von CGI eine neue Erfahrung. Bereits erwähnt wurde die Eröffnungsszene, in der Ashitaka auf den [[Rachegott]] [[Nago]] schießt. Das Geschwür auf Ashitakas Arm ist zwar CGI, aber nicht Der Rachegott selbst. Jede einzelne urmartige Gebilde wurden von Hand gezeichnet. Dafür wurden ein Jahr und sieben Monate an Arbeitszeit aufgewendet bei 5300 Zeichnungen. Da es viel Zeit in Anspruch nahm, entschied man sich schnell CGI einzusetzen. Bei kleinen ''Dingen'' wurden CGI verwendet, wie z. B. als an Blut aus einer Wunde spuckt oder eine Figur sich dreht (und dann per Hand ausgebessert).<ref>@hitasuraeiga auf [https://twitter.com/hitasuraeiga/status/1056058551972507648 Twitter] (jap.), 26. Oktober 2018, abgerufen 8. November 2018</ref>
   
 
===Einflüsse===
 
===Einflüsse===
Die Inspiration für die [[Eisenhütte]] stammt aus den Westernfilmen von {{wp|John Ford}}. Die Einwohner der Eisenhütte zählen zu den Minderheiten der japanischen Gesellschaft und sind zu den Ausgestoßenen zu zählen. Hayao will mit dem Film keinen Geschichtsunterricht abhalten, sondern den Ursprung des Konfliktes zwischen der Natur und der modernen Gesellschaft darstellen<ref>[http://web.archive.org/web/20080525054911/http://www.princess-mononoke.com/html/epic/myth/02.html Hayao Miyazaki's Vision], S.2 und S.5, 25.05.2008</ref>.
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Die Inspiration für die [[Eisenhütte]] stammt aus den Westernfilmen von {{wp|John Ford}}. Die Einwohner der Eisenhütte gehören zu den Minderheiten der japanischen Gesellschaft und sind zu den Ausgestoßenen zu zählen. Miyazaki will mit dem Film keinen Geschichtsunterricht abhalten, sondern den Ursprung des Konfliktes zwischen der Natur und der modernen Gesellschaft darstellen<ref>[http://web.archive.org/web/20080525054911/http://www.princess-mononoke.com/html/epic/myth/02.html Hayao Miyazaki's Vision], S.2 und S.5, 25.05.2008</ref>.
   
Die Idee zu dem Thema des tiefen Waldes kam Miyazaki, als er sich mit der geschichtlichen Ökologie beschäftigte, insbesondere mit den Schriften von Nakao Sasuke (1916-1993). Dieser schreibt über die Agrarkultur, den Anbau von Pflanzen und den Ursprung der Landwirtschaft Japans. DIe Theorie des immergrünen Waldes besagt, dass früher die Südhälfte Japans von einem dunklen Urwald bedeckt wurde. Die in der Umgebung der Waldzone lebenden Menschen mögen die Regenerationskraft des Waldes auf das Wirken von göttlichen Kräften zurückgeführt haben. Seitdem die Reiskultur jedoch Japan erreichte, begann sie die wilde und ursprüngliche Natur immer mehr zurückzudrängen.<ref>KANÔ Seiji (1997): Bessatsu Comic Box Vol. 2. Mononoke hime o yomitoku [Comic Box Sonderausgabe Vol.2. Prinzessin Mononoke Verstehen]. Tokyo: Fusion Product</ref>
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Die Idee zu dem Thema des tiefen Waldes kam Miyazaki, als er sich mit der geschichtlichen Ökologie beschäftigte, insbesondere mit den Schriften von Nakao Sasuke (1916-1993). Dieser schreibt über die Agrarkultur, den Anbau von Pflanzen und den Ursprung der Landwirtschaft Japans. Die Theorie des immergrünen Waldes besagt, dass früher die Südhälfte Japans von einem dunklen Urwald bedeckt wurde. Die in der Umgebung der Waldzone lebenden Menschen mögen die Regenerationskraft des Waldes auf das Wirken von göttlichen Kräften zurückgeführt haben. Seitdem die Reiskultur jedoch Japan erreichte, begann sie die wilde und ursprüngliche Natur immer mehr zurückzudrängen.<ref>KANÔ Seiji (1997): Bessatsu Comic Box Vol. 2. Mononoke hime o yomitoku [Comic Box Sonderausgabe Vol.2. Prinzessin Mononoke Verstehen]. Tokyo: Fusion Product</ref>
   
 
===Vorlagen===
 
===Vorlagen===
Für die Landschaften dienten viele reale Landschaften als Vorlage, die hier aufgelistet sind.
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Für die Landschaften dienten viele reale Orte als Vorlage, die hier aufgelistet sind.
   
 
Dorf der Emishis
 
Dorf der Emishis
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==Themen==
 
==Themen==
→ Siehe ''[[Shintouismus in Prinzessin Mononoke]]'' für detaillierter Erläuterung
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→ Siehe ''[[Analyse:Shintouismus im Prinzessin Mononoke|Analyse:Shintoismus im Prinzessin Mononoke]]'' für detaillierter Erläuterung
   
 
Der Film thematisiert die Umweltzerstörung und die Koexistenz von Natur und Mensch - Es gibt keinen klaren Sieg in dem Konflikt zwischen Natur und Mensch, aber die Hoffnung, dass die Menschen mit der Natur symbiotisch zusammenleben können, bleibt bestehen<ref>http://www.youtube.com/watch?v=BoZpCmcnM_sCritics Picks: 'Princess Mononoke'
 
Der Film thematisiert die Umweltzerstörung und die Koexistenz von Natur und Mensch - Es gibt keinen klaren Sieg in dem Konflikt zwischen Natur und Mensch, aber die Hoffnung, dass die Menschen mit der Natur symbiotisch zusammenleben können, bleibt bestehen<ref>http://www.youtube.com/watch?v=BoZpCmcnM_sCritics Picks: 'Princess Mononoke'
NYTimes.com</ref>. Dieses Thema wird ebenso in dem [[Anime]] [[Nausicaä aus dem Tal der Winde]] behandelt.
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NYTimes.com</ref>. Dieses Thema wird ebenso in dem [[Anime]] [[Nausicaä aus dem Tal der Winde]] behandelt.
   
Die Helden des Films (wie z.B. [[Ashitaka]]) setzen sich aus verschiedenen Minderheiten zusammen, die der größeren Bevölkerungsschicht jener Zeit gegenüberstehen wie z.B. [[Mikado]]. Die Zerstörung der natürlichen Umwelt wird durch des Menschen Hand verursacht. Triebkraft dieser Zerstörung ist die Gier - der Hunger nach Ressourcen. [[Eboshi]], die aus guter Absicht heraus ihren Leuten einen sicheren Zufluchtsort aufbauen möchte, ist gleichfalls aber eine eiserne Geschäftfrau<ref>Smith, Michelle J.; Parsons, Elizabeth (February 2012). "Animating child activism: Environmentalism and class politics in Ghibli's Princess Mononoke (1997) and Fox's Fern Gully (1992)". Continuum: Journal of Media & Cultural Studies (Routledge) 26 (1): 25–37.</ref>. Interessant an Eboshi ist, dass sie in einer männerdominanten Gesellschaft die Führung über die [[Eisenhütte]] inne hat und ''Verlierer'' der Gesselschaft in ihrer Siedlung aufnimmt wie z.B. [[Osa]].
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Die Helden des Films (wie z. B. [[Ashitaka]]) setzen sich aus verschiedenen Minderheiten zusammen, die der größeren Bevölkerungsschicht jener Zeit gegenüberstehen wie z. B. den [[Mikado]]. Die Zerstörung der natürlichen Umwelt wird durch des Menschen Hand verursacht. Triebkraft dieser Zerstörung ist die Gier - der Hunger nach Ressourcen. [[Eboshi]], die aus guter Absicht heraus ihren Leuten einen sicheren Zufluchtsort aufbauen möchte, ist gleichfalls aber eine eiserne Geschäftsfrau<ref>Smith, Michelle J.; Parsons, Elizabeth (February 2012). "Animating child activism: Environmentalism and class politics in Ghibli's Princess Mononoke (1997) and Fox's Fern Gully (1992)". Continuum: Journal of Media & Cultural Studies (Routledge) 26 (1): 25–37.</ref>. Interessant an Eboshi ist, dass sie in einer von Männer dominierten Gesellschaft die Führung über die [[Eisenhütte]] inne hat und ''Verlierer'' der Gesellschaft in ihrer Siedlung aufnimmt wie z. B. [[Osa]].
   
Hayao fiel es schwer Kinderfilme wie [[Kikis kleiner Lieferservice]] zu produzieren und gibt dazu ein interessanten Statement ab:
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Miyazaki fiel es schwer Kinderfilme wie [[Kikis kleiner Lieferservice]] zu produzieren und gab dazu ein interessantes Statement ab:
   
 
{{Zitat
 
{{Zitat
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}}
 
}}
 
Die Themen des Films lassen sich in 5 Überschriften einteilen:
 
Die Themen des Films lassen sich in 5 Überschriften einteilen:
*Geistlicher Zustand der jungen Generation (子供たちの心の空洞)
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*Geistiger Zustand der jungen Generation (子供たちの心の空洞)
*Diskriminierung, besonders die Emanzipation
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*Diskriminierung, besonders Emanzipation
 
*Verhältnis zwischen Mensch und Natur (人間と自然との関わり)
 
*Verhältnis zwischen Mensch und Natur (人間と自然との関わり)
 
*Auswirkung von Hass und Zerstörung
 
*Auswirkung von Hass und Zerstörung
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==Erfolge==
 
==Erfolge==
 
[[Datei:Krosmaster-san.png|thumb|Spielfigur aus Krosmaster|150px|right]]
 
[[Datei:Krosmaster-san.png|thumb|Spielfigur aus Krosmaster|150px|right]]
Bis heute hat der Film eine große Fangemeinde, die sogar die Fortsetzung ''Wolfs Girl'' gedreht haben (siehe [[Prinzessin Mononoke#Mediathek#Videos|Videos]]). Die französische Firma ''Ankama'' entwirft für das Tabletop-Spiel ''Krosmaster'' eine Spielfgiur, die von San inspiriert wurde.
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Bis heute hat der Film eine große Fangemeinde, welche sogar die Fortsetzung ''Wolfs Girl'' gedreht hat (siehe [[Prinzessin Mononoke#Mediathek#Videos|Videos]]). Die französische Firma ''Ankama'' entwarf für das Tabletop-Spiel ''Krosmaster'' eine Spielfigur, die von [[San]] inspiriert wurde.
   
 
===Japan===
 
===Japan===
Am 17.07.1997 wurde der Film, mit Budget von 2,4 Mrd. Yen, in Japans Kinos ausgestrahlt. Es ist der bis dahin erfolgreichste einheimische Film und war sogar erfolgreicher als {{wp|Titanic (1997)}}. Diesen Rekord wurde schließlich von [[Chihiros Reise ins Zauberland]] gebrochen. Bis zur Veröffentlichung des Films, war ''Prinzessin Mononoke'' der teuerste Zeichtrickfilm.
+
Am 17.07.1997 wurde der Film, mit Budget von 2,4 Mrd. Yen, in Japans Kinos ausgestrahlt. Es war der bis dahin erfolgreichste einheimische Film und war sogar erfolgreicher als {{wp|Titanic (1997)}}. Es ist auch der erste animierte Film, der den ''Japan Academy Prize'' für das beste Bild gewann. Bisher haben nur zwei Filme diese Auszeichnung erhalten: [[Chihiros Reise ins Zauberland]] und {{wp|Das Mädchen, das durch die Zeit sprang}}.
   
 
===Deutschland===
 
===Deutschland===
[[Studio Ghibli]] wurde in Deutschland hauptsächlich durch den Film [[Nausicaä aus dem Tal der Winde]] bekannt. Die darauffolgenden Ghibli-Filme blieben zunächst unbeachtet. Erst durch '''Prinzessin Mononoke''' gewann das Studio Ghibli verstärkt an Aufmerksamkeit und wurde auch hierzulande berühmt. Da der Film auf {{wp|RTL II}} ausgestrahlt wurde, nahm er an Bekanntheit immer mehr zu.
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[[Studio Ghibli]] wurde in Deutschland hauptsächlich durch den Film [[Nausicaä aus dem Tal der Winde]] bekannt. Die darauffolgenden Ghibli-Filme blieben zunächst unbeachtet. Erst durch '''Prinzessin Mononoke''' gewann das Studio Ghibli verstärkt an Aufmerksamkeit und wurde auch hierzulande berühmt. Da der Film auf {{wp|RTL II}} ausgestrahlt wurde, nahm er hierzulande an Bekanntheit immer mehr zu.
   
 
==Auszeichnungen==
 
==Auszeichnungen==
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==Veröffentlichungen==
 
==Veröffentlichungen==
  +
→ Siehe ''[[Veröffentlichungen:Prinzessin Mononoke|Kinostarts, Printmedien, ...]]''
Veröffentlichungen zum Film als VHS, DVD, BD und Bücher unter [[Veröffentlichungen zu Prinzessin Mononoke]].
 
   
==Theaterstück==
+
→ Siehe ''[[Theaterstück:Prinzessin Mononoke]]''
  +
{| class="wikitable"
[[Datei:Princess_Mononoke_Stage_Show_Pic_8.jpg|right|230px]]
 
  +
|-
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!id="tbg"|Land
2012, kündigt [[Studio Ghibli]] und ''Whole Hog Theatre'', die Adaption des Films als Theaterstück an - Die erste Adaption der [[Ghibli-Werke]] überhaupt <ref>[http://blogs.wsj.com/scene/2013/04/26/an-anime-hit-is-reborn-on-the-stage/ An Anime Hit Is Reborn on the Stage], Wall Street Journal, 27.04.2013</ref>. Der Kontakt zwischen dem Studio und dem Theater ermöglichte [[wikipedia:en:Nick Park|Nick Park]]<ref>[http://www.crunchyroll.com/anime-news/2013/04/19-1/studio-ghibli-explained-how-uk-princess-mononoked-stage-play-got-oked Studio Ghibli Explains How UK "Princess Mononoke" Stage Play Got OKed], CrunchyRoll, 27.04.2012</ref>. Das Studio war nicht an der Produktion beteiligt.
 
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==Verschiedenes==
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→ Siehe ''[[Themen der Ghibli-Werke#Fliegen|Bedeutung vom Fliegen]]''
|text=They have given us their kind permission, been incredibly supportive, and been encouraging of our ideas and our company (and this is more than enough for us!) but they will not be involved in creating the production at all. All funding, creative processes and practical creation of this project will be put together, start to finish, by our team. This project is 100% Whole Hog Theatre!
 
|autor=Regiesseurin Alexandra Rutter im [http://twitchfilm.com/2012/11/exclusive-news-on-the-upcoming-stage-adaptation-of-miyazaki-hayaos-anime-classic-princess-mononoke.html?utm_source=feedburner&utm_medium=twitter&utm_campaign=Feed%3A+TwitchEverything+%28Twitch%29 twitch]-Interview
 
}}
 
   
 
→ Siehe ''[[Filmfakten:Prinzessin Mononoke]]''
Vom 02. - 04.04.2013 lief das Theaterstück zu Prinzessin Mononoke im Londoner ''New Diorama Theatre''. Die Tickets waren innerhalb von drei Tagen, ein Jahr im voraus, beireits ausverkauft<ref>[http://www.slashfilm.com/official-stage-adaptation-of-princess-mononoke-coming-to-london-sold-out-almost-a-year-in-advance/ Official Stage Adaptation of ‘Princess Mononoke’ Coming To London; Sold Out Almost A Year In Advance], Slash Film, 11.03.2013</ref><ref>[http://www.escapistmagazine.com/news/view/118581-Princess-Mononoke-Comes-to-London-Stage Princess Mononoke Comes to London Stage], Escapist Magazine, 11.03.2013</ref>. In einem Interview sagt die Regiesseurin, dass sie enttäuscht ist, dass das Theaterstück nur in London aufgeführt wird. Sie will es sehr auch in anderen Orten aufführen, auch da wo man es nicht erwarten würde. In März 2013 wurde angekündigt, dass die Performance auch in Japan stattfinden werde. Das Studio riet der Regiesseurin:
 
 
{{Zitat
 
|text=Do what you want to do with it and don’t let anyone else get in the way.
 
|autor=Regiesseurin Alexandra Rutter zitierte das Studio in [http://blogs.wsj.com/scene/2013/04/26/an-anime-hit-is-reborn-on-the-stage/ The Wall Street Journal]
 
}}
 
Schließlich wurde die Show erneut in London aufgeführt. Die Londoner Tickets waren in nur 4,5 Stunden ausverkauft<ref>[http://www.animenewsnetwork.com/news/2013-03-05/princess-mononoke-stage-play-heads-to-japan Princess Mononoke Stage Play Heads to Japan], ANN, 11.03.2013</ref><ref>[http://www.animenewsnetwork.com/press-release/2013-02-21/whole-hog-theatre-announces-further-performances-of-princess-mononoke Whole Hog Theatre Announces Further Performances of Princess Mononoke at the New Diorama Theatre, London], ANN, 11.03.2013</ref>. Am 27.04.2013 wurde das Stück auf der {{wp|Nico Nico Douga}}s Party gespielt und in Japan gestreamt<ref>[http://www.chokaigi.jp/choparty/2013/performer.html First Night], Nico Nico Douga, 27.04.2013</ref>.
 
 
===Produktion===
 
Die Regiesseurin ist ein Fan von [[Hayao Miyazaki]] und will das Theaterstück möglichst originaltreu darstellen:
 
 
{{Zitat
 
|text=In terms of hints, the main thing readers can expect from our show is that it will remain as true to the original as possible. Being a big Studio Ghibli and Miyazaki fan myself, I have no desire to alter the film's narrative and atmosphere, or to add a 'new spin' on the story. I only want to re-tell it in a different form [...] We are in a small studio venue and will use this to our advantage. The audience will be very close to the action and immersed in the production; so close at times they could literally reach out and touch it.
 
|autor=Regiesseurin Alexandra Rutter im [http://twitchfilm.com/2012/11/exclusive-news-on-the-upcoming-stage-adaptation-of-miyazaki-hayaos-anime-classic-princess-mononoke.html?utm_source=feedburner&utm_medium=twitter&utm_campaign=Feed%3A+TwitchEverything+%28Twitch%29 twitch]-Interview
 
}}
 
Das Theaterstück soll laut der Regeisseurin kein Musical sein, weil es nicht wie in dem Gernre üblich um die Romanze zweier verschiedener Geschlechter geht:
 
 
{{Zitat
 
|text=here are many things in the film that break the mould of conventional musicals - the fact that the ending of the film does not portray the typical 'boy-meets-girl' conclusion, for example. This is not to say it can't be done in this way; I believe anything is possible! But a musical is a far cry from the Princess Mononoke on stage that I imagine - puppets and physical storytelling alone seemed an ambitious enough departure in style from animation.
 
|autor=Regiesseurin Alexandra Rutter im [http://twitchfilm.com/2012/11/exclusive-news-on-the-upcoming-stage-adaptation-of-miyazaki-hayaos-anime-classic-princess-mononoke.html?utm_source=feedburner&utm_medium=twitter&utm_campaign=Feed%3A+TwitchEverything+%28Twitch%29 twitch]-Interview
 
}}
 
Die großen Puppen wurden aus recycleten Material hergestellt und sind handgefertigt. Die Dialoge basieren auf Übersetzungen aus dem Japanischen. Dabei verwendete man die Übersetzung des Untertitels (Sub) und der gesprochenen Version (Dub). Die Dialoge sind mehr auf den Sub fokussiert.
 
 
===Musik===
 
Überraschenderweise wird die Originalmusik aus dem Film in dem Theaterstück verwendet. Die Regiesseurin und ihre MItarbeiter sind nicht nur Fan von Hayao Miyazaki, sondern auch von [[Joe Hisaishi]]. Die Musik wird von einer CD abgespielt. Dies hat den Vorteil, dass kein Orchester benötiget wird, weil der Theaterraum ohnehin zu klein dafür gewesen wäre. Freya Bryson komponierte einige neue Musikstücke, die an die von Hisaishi angelehnt sind.
 
 
==Verschiedenes==
 
→ Siehe: ''[[Themen der Ghibli-Werke#Fliegen|Bedeutung vom Fliegen]]''
 
   
Prinzessin Mononoke ist der einzige Film von Miyazaki Hayao, wo keine fliegenden Objekte wie Flugzeuge oder fliegende Schlösser vorkommen. Für Hayao ist dient das Fliegen, dem Entrinnen der Schwerkraft und dem Erlangen einer neuen Perspektive.
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Prinzessin Mononoke ist der einzige Film von Hayao, wo keine fliegenden Objekte wie Flugzeuge oder fliegende Schlösser vorkommen. Für Hayao dient das Fliegen dem Entrinnen der Schwerkraft und dem Erlangen einer neuen Perspektive.
   
 
=={{wp|Filmstab}}==
 
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==Filmfehler==
 
==Filmfehler==
   
===1. Filmfehler===
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===Der verschwundene Zahn===
Filmkapitel: [[Prinzessin_Mononoke_(Spoiler)#Die_W.C3.B6lfe|Die Wölfe]]
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Filmkapitel: [[Prinzessin Mononoke (Spoiler)#Die W.C3.B6lfe|Die Wölfe]]
   
Ashitaka trifft zum ersten Mal auf San, die gerade Moros Wunde säubert. Als San ihn bemerkt, hält sie inne und dreht sich um. Hier sieht man, dass ihre Halskette durch vier Zähne geht. Im Close-Up jedoch hat ihre Halskette drei Zähne. Als sie auf ihrem Wolfsbruder steigt, hat ihre Halskette wieder 4 Zähne.
+
Ashitaka trifft zum ersten Mal auf San, also diese gerade Moros Wunde säubert. Als San ihn bemerkt, hält sie inne und dreht sich um. Hier sieht man, dass an ihrer Halskette vier Zähne befestigt sind. Im Close-Up jedoch hat ihre Halskette drei Zähne. Als sie auf ihren Wolfsbruder steigt, hat ihre Halskette wieder vier Zähne.
   
Es ist durchaus möglich, dass wir den vierten Zahn im Close-Up nicht sehen, weil es sich unter dem Fell oder irgendwo sich versteckt hat. Als San aber auf den Wolf steigt, wird die Halskette in Schwingung gebracht und der vierte Zahn wird wieder sichtbar.
+
Es ist durchaus möglich, dass wir den vierten Zahn im Close-Up nicht sehen, weil er unter dem Fell oder sonst irgendwo verborgen ist. Als San nämlich auf den Wolf steigt, wird die Halskette in Schwingung gebracht und der vierte Zahn wird wieder sichtbar.
   
 
[[Datei:Mononoke-ff5.jpg|center|500px]]
 
[[Datei:Mononoke-ff5.jpg|center|500px]]
   
===2. Filmfehler===
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===Nano-Reittier===
Filmkapitel: [[Prinzessin_Mononoke_(Spoiler_2)#Unbesiegbar|Unbesiegbar]]
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Filmkapitel: [[Prinzessin Mononoke (Spoiler 2)#Unbesiegbar|Unbesiegbar]]
 
{{Spoiler Toggler|Ashitaka wurde von Kiyo angeschossen und Blut fließt am Rücken von [[Jakkul]] herunter. Auf ihm reiten San und der verletzte Ashitaka, die gerade die Eisenhütte verlassen haben.
 
{{Spoiler Toggler|Ashitaka wurde von Kiyo angeschossen und Blut fließt am Rücken von [[Jakkul]] herunter. Auf ihm reiten San und der verletzte Ashitaka, die gerade die Eisenhütte verlassen haben.
   
Nachdem Ashitaka zum Boden fällt, wirbelt Jakkul wild umher, wodurch San abspringt. Während San auf Ashitaka zugeht, sieht man im Hintergrund Jakkul; allerdings ohne Blutflecken. Man sieht lediglich die dunklen Flecken der Schattierung.
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Nachdem Ashitaka zu Boden fällt, wirbelt Jakkul wild umher, wodurch San abspringt. Während San auf Ashitaka zugeht, sieht man im Hintergrund Jakkul; allerdings ohne Blutflecken. Man sieht lediglich die dunklen Flecken der Schattierung.
   
 
[[Datei:Mononoke-ff11.jpg|center|500px]]
 
[[Datei:Mononoke-ff11.jpg|center|500px]]
 
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===3. Filmfehler===
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===Gonzas Ninjutsu===
Filmkapitel: [[Prinzessin_Mononoke_(Spoiler_2)#Das_Versprechen|Das Versprechen]]
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Filmkapitel: [[Prinzessin Mononoke (Spoiler 2)#Das Versprechen|Das Versprechen]]
   
Wenn es um Filmfehler geht, ist dies der meistzitierte Szene aus dem Film. Schaut man genauer hin, so entpuppt sich dies als Irrtum. In der Eisenhütte übergibt Jigo der Eboshi Mikados Brief. Links neben Eboshi unterhält sich Gonza mit drei Frauen. Hinter ihm sitzt ein Schreiber in grüner Weste.
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Wenn es um Filmfehler geht, ist dies die meistzitierte Szene aus dem Film. Schaut man genauer hin, so entpuppt sich dies als Irrtum. In der Eisenhütte übergibt Jigo Mikados Brief an Eboshi. Links neben Eboshi unterhält sich Gonza mit drei Frauen. Hinter ihm sitzt ein Schreiber in grüner Weste.
   
Dann zeigt Eboshi den Frauen, die vorhin sich mit Gonza unterhalten hat, Mikados Brief. Dann wendet sich Eboshi wieder Jigo zu.
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Dann zeigt Eboshi den Frauen, die vorhin sich mit Gonza unterhalten haben Mikados Brief. Anschließend wendet sie sich wieder Jigo zu.
   
In der Nahaufnahme von Eboshi scheint Gonza verschwunden zu sein und man sieht drei andere Männer. Dies wird fälscherlicheweise als Filmfehler aufgenommen, weil man glaubt, dass Gonza durch drei andere Männer ersetzt wurde.
+
In der Nahaufnahme von Eboshi scheint Gonza verschwunden zu sein und man sieht drei andere Männer. Dies wird fälschlicherweise als Filmfehler aufgenommen, weil man glaubt, dass Gonza durch drei andere Männer ersetzt wurde.
   
Gonza ist nicht verschwunden, sondern sitzt immer noch links neben Eboshi. Allerdings sieht man nur seine Kleidung. Im Bild ist er ganz rechts. Auch sieht man, dass er sein Kopf bewegt und die Glatze ins Bild streckt. Der Mann mit dem Hut ist der Schreiber, der vorhin hinter Gonza saß.
+
Gonza ist aber nicht verschwunden, sondern sitzt immer noch links neben Eboshi. Allerdings sieht man nur seine Kleidung. Im Bild ist er ganz rechts. Auch sieht man, dass er seinen Kopf bewegt und die Glatze ins Bild streckt. Der Mann mit dem Hut ist der Schreiber, der vorhin hinter Gonza saß.
   
 
[[Datei:Mononoke-ff15.jpg|500px|center]]
 
[[Datei:Mononoke-ff15.jpg|500px|center]]
   
===4. Filmfehler===
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===Der Körper im Schleier===
Filmkapitel: [[Prinzessin_Mononoke_(Spoiler_2)#Die_Eisenstadt_wird_angegriffen|Die Eisenstadt wird angegriffen]]
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Filmkapitel: [[Prinzessin Mononoke (Spoiler 2)#Die Eisenstadt wird angegriffen|Die Eisenstadt wird angegriffen]]
   
Die Eisenhütte wird von Asanos Leuten angegriffen. Ashitaka bemerkt dies und schwimmt zur Eisenhütte. Im nächsten Shot schwimmt neben Ashitaka eine Leiche, die im vorherigen Shot nicht zu sehen ist.
+
Die Eisenhütte wird von Asanos Leuten angegriffen. Ashitaka bemerkt dies und schwimmt zu der Eisenhütte. Im nächsten Shot schwimmt neben Ashitaka eine Leiche, die im vorherigen Shot nicht zu sehen ist.
   
 
[[Datei:Mononoke-ff18.jpg|500px|center]]
 
[[Datei:Mononoke-ff18.jpg|500px|center]]
   
 
==Mediathek==
 
==Mediathek==
 
→ Siehe ''[[Mediathek:Prinzessin Mononoke|Weitere Bilder und Videos]]''
   
 
===Galerie===
 
===Galerie===
→ Siehe: ''[[Prinzessin Mononoke (Media)#Galerie|Weitere Bilder]]''
 
 
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===Videos===
 
===Videos===
→ Siehe: ''[[Prinzessin Mononoke (Media)#Videos|Weitere Videos]]''
 
 
[[Datei:Princess Mononoke AMV - The Prodigy - Voodoo People|thumb|center|335px|AMV - The Prodigy]]
 
[[Datei:Princess Mononoke AMV - The Prodigy - Voodoo People|thumb|center|335px|AMV - The Prodigy]]
   
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==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
 
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[[ja:もののけ姫]]
|name=Prinzessin Mononoke
 
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[[zh:魔法公主]]
|en=Princess Mononoke
 
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[[it:Princess Mononoke]]
|ja=もののけ姫
 
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[[Kategorie:Filme]]
 
[[Kategorie:Filme]]
[[Kategorie:Action]]
 
[[Kategorie:Abenteuer]]
 
[[Kategorie:Fantasy]]
 
[[Kategorie:Anime]]
 

Version vom 29. Juni 2019, 23:17 Uhr

Moro

Moro, die San aufzog

San

Die Wolfsprinzessin San

Prinzessin Mononoke ist ein Film von Hayao Miyazaki aus dem Jahr 1997, dessen Handlung in der Muromachi-Zeit stattfindet. Da sich der Film in der Edoperiode der japanischen Geschichte abspielt, wird er zu dem Genre der Jidaigeki gezählt.

Handlung

→ Siehe: Vollständiger Artikel

Ein stilles Dorf in den ruhigen Bergen wird ohne Vorwarnung urplötzlich von einem dämonenbesessenen Wildschwein des Waldes angegriffen. Der junge Prinz Ashitaka des Emishi-Stammes wird von dem Wildschwein am Arm berührt und mit einem Fluch vergiftet. Gemäß der Dorftradition wird der Prinz aus seinem Dorf verbannt.

Auf der Suche nach einer Heilungsmöglichkeit, kommt Ashitaka zu der Eisenhütte, die von Frau Eboshi geführt wird. In der Nacht wird die Hütte von dem Mädchen San, die von Wölfen aufgezogen wurde, angegriffen. Ashitaka gerät in den Kampf zwischen San, der Verteidigerin des Waldes, und Eboshi, der Verteidigerin der Eisenhütte. Letztere macht auf Kosten der Natur Profit und möchte sogar den Wald mit seinem Naturgott zerstören. Wenn Ashitaka keine Heilungsmöglichkeit findet, wird er wegen seiner Vergiftung nicht mehr lange leben und der Kampf, den die Menschheit nie vergessen soll, scheint sich einem unheilvollen Ende entgegen zu neigen.

Charaktere

→ Siehe: Alle Charaktere

Synchronisation

→ Siehe: Alle Stimmen

Titel

Der Originaltitel lautet auf Japanisch Mononoke-Hime (もののけ姫). Mononoke sind Geistwesen, die den Menschen entweder schaden wollen oder sie beschützen. Sie stellen eine Kraft dar, die für viele unerklärliche Ereignisse verantwortlich sein kann[3][4]. Hime bedeutet Prinzessin. Im Volksglauben redet die Mononoke-Hime mit den Tiergeistern und wird als zu ihnen zugehörig empfunden. Die Mononoke-Hime heißt im Film San und ist eigentlich ein Mensch. Durch ihr Zusammenleben mit den Geistwesen scheint sie jedoch ebenso mit übernatürlichen Kräften ausgestattet zu sein. Da Nausicaä als Vorlage für San diente, verfügen beide über viele Ähnlichkeiten wie z. B. dass sie mit Tieren kommunizieren können.

Produktion

Die Arbeit am Film begann im August 1994, als Hayao Miyazaki das Drehbuch und Storyboard erstellte[5][6]. Im April und Mai 1995 erschuf der Animator Masashi Ando das Aussehen der Charaktere und ging dann mit Miyazaki und weiteren Teammitglieder in den Yakushima-Wald und das Shirakami-Sanchi-Gebirge. Diese Naturlandschaften, die zum UNESCO-Weltnaturerbe zählen, dienten als Inspiration für die atemberaubenden Hintergrundmalereien. Sie blieben für 3 Tage dort[5][6]. Miyazaki, der für die Produktion verantwortlich war, ließ es sich jedoch nicht nehmen, persönlich alle 144.000 Folien durchzusehen[7]. 80.000 von ihnen mussten neugezeichnet werden[8][9].

Mononoke hime cgi

Bild mit 3D-Rendering.

Die Bilder sind hauptsächlich von Hand gezeichnet. Es wurde auch Computer Generated Imagery angewendet[10]. Ein Beispiel des Computer-Einsatzes sieht man in dem rechten Bild, auf welchem Ashitaka einen Bogen zum Schießen in seinem Arm hält: Ashitaka ist hier von Hand gezeichnet. Das Geschwür an seinem Arm wurde mithilfe von Computern erstellt und auf das Bild des Armes übertragen. Insgesamt kostete die Produktion 2,3 Mrd. Yen (23,5 Mio. US$). Somit ist es der teuerste Anime, der bis dahin produziert wurde.

Da sich die Produktion des Films Stimme des Herzens dem Ende zuwand, musste Hayao Miyazaki sich zwischen zwei Projekten entscheiden. Eins davon war Boro The Caterpillar. Jedoch konnte Toshio Suzuki ihn überzeugen, das Projekt Prinzessin Mononoke anzunehmen. Er argumentierte, dass das Studio genug finanzielle Mittel habe, um die notwendigen Ausrüstungen für die Produktion zu kaufen. Der Borofilm wurde als CGI-Kurzfilm realisiert und Juli 2017 im Studio Ghibli Museum aufgeführt.

Das Drehbuch wurde erst einen Monat vor dem Release fertig geschrieben. Dadurch kam es zu Zeitdruck, damit es möglich wäre, den vereinbarten Termin einzuhalten. Kouji Hoshino, der jetzige Präsident des Studios, arbeitete früher bei Walt Disney International. Er erkannte das Potenzial im Studio Ghibli und sprach seinen Vorgesetzten Michael O. Johnson an. So kam es, dass Disney sich die Lizenzen an Ghiblifilmen sicherte. Diese Vereinbarungen wurden 1996 getroffen, ein Jahr bevor der Film überhaupt in die Kinos gekommen war.

Mit Disney wurde vereinbart, dass keine Filme zensiert werden dürfen. Denn Hayao Miyazaki wollte nicht, dass Filme wie Nausicaä aus dem Tal der Winde so stark zensiert werden, dass sie zu einem gänzlich anderen Film werden. Für das US-amerikanischen Release war Harvey Weinstein verantwortlich. Miyazaki besuchte ihn in New York und lehnte alle seine Veränderungswünsche ab. Auch Toshio Suzuki ermahnte Weinstein, indem er ihm ein Katana mit dem beiliegenden Zettel „No Cuts“ schickte.[11]

Pionierarbeit in CGI

Für das Studio war der Einsatz von CGI eine neue Erfahrung. Bereits erwähnt wurde die Eröffnungsszene, in der Ashitaka auf den Rachegott Nago schießt. Das Geschwür auf Ashitakas Arm ist zwar CGI, aber nicht Der Rachegott selbst. Jede einzelne urmartige Gebilde wurden von Hand gezeichnet. Dafür wurden ein Jahr und sieben Monate an Arbeitszeit aufgewendet bei 5300 Zeichnungen. Da es viel Zeit in Anspruch nahm, entschied man sich schnell CGI einzusetzen. Bei kleinen Dingen wurden CGI verwendet, wie z. B. als an Blut aus einer Wunde spuckt oder eine Figur sich dreht (und dann per Hand ausgebessert).[12]

Einflüsse

Die Inspiration für die Eisenhütte stammt aus den Westernfilmen von John Ford. Die Einwohner der Eisenhütte gehören zu den Minderheiten der japanischen Gesellschaft und sind zu den Ausgestoßenen zu zählen. Miyazaki will mit dem Film keinen Geschichtsunterricht abhalten, sondern den Ursprung des Konfliktes zwischen der Natur und der modernen Gesellschaft darstellen[13].

Die Idee zu dem Thema des tiefen Waldes kam Miyazaki, als er sich mit der geschichtlichen Ökologie beschäftigte, insbesondere mit den Schriften von Nakao Sasuke (1916-1993). Dieser schreibt über die Agrarkultur, den Anbau von Pflanzen und den Ursprung der Landwirtschaft Japans. Die Theorie des immergrünen Waldes besagt, dass früher die Südhälfte Japans von einem dunklen Urwald bedeckt wurde. Die in der Umgebung der Waldzone lebenden Menschen mögen die Regenerationskraft des Waldes auf das Wirken von göttlichen Kräften zurückgeführt haben. Seitdem die Reiskultur jedoch Japan erreichte, begann sie die wilde und ursprüngliche Natur immer mehr zurückzudrängen.[14]

Vorlagen

Für die Landschaften dienten viele reale Orte als Vorlage, die hier aufgelistet sind.

Dorf der Emishis

Eisenhütte

Zedernwald

Themen

→ Siehe Analyse:Shintoismus im Prinzessin Mononoke für detaillierter Erläuterung

Der Film thematisiert die Umweltzerstörung und die Koexistenz von Natur und Mensch - Es gibt keinen klaren Sieg in dem Konflikt zwischen Natur und Mensch, aber die Hoffnung, dass die Menschen mit der Natur symbiotisch zusammenleben können, bleibt bestehen[15]. Dieses Thema wird ebenso in dem Anime Nausicaä aus dem Tal der Winde behandelt.

Die Helden des Films (wie z. B. Ashitaka) setzen sich aus verschiedenen Minderheiten zusammen, die der größeren Bevölkerungsschicht jener Zeit gegenüberstehen wie z. B. den Mikado. Die Zerstörung der natürlichen Umwelt wird durch des Menschen Hand verursacht. Triebkraft dieser Zerstörung ist die Gier - der Hunger nach Ressourcen. Eboshi, die aus guter Absicht heraus ihren Leuten einen sicheren Zufluchtsort aufbauen möchte, ist gleichfalls aber eine eiserne Geschäftsfrau[16]. Interessant an Eboshi ist, dass sie in einer von Männer dominierten Gesellschaft die Führung über die Eisenhütte inne hat und Verlierer der Gesellschaft in ihrer Siedlung aufnimmt wie z. B. Osa.

Miyazaki fiel es schwer Kinderfilme wie Kikis kleiner Lieferservice zu produzieren und gab dazu ein interessantes Statement ab:

Es fühlt sich an wie ein Kind ohne Segen in diese Welt geboren zu werden. Wie können wir ihnen sagen, dass wir glücklich sind?

— Hayao Miyazaki[17]

Die Themen des Films lassen sich in 5 Überschriften einteilen:

  • Geistiger Zustand der jungen Generation (子供たちの心の空洞)
  • Diskriminierung, besonders Emanzipation
  • Verhältnis zwischen Mensch und Natur (人間と自然との関わり)
  • Auswirkung von Hass und Zerstörung
  • Konflikt zwischen Rationalismus und Mystik (神秘主義と合理主義の対立)

Erfolge

Krosmaster-san

Spielfigur aus Krosmaster

Bis heute hat der Film eine große Fangemeinde, welche sogar die Fortsetzung Wolfs Girl gedreht hat (siehe Videos). Die französische Firma Ankama entwarf für das Tabletop-Spiel Krosmaster eine Spielfigur, die von San inspiriert wurde.

Japan

Am 17.07.1997 wurde der Film, mit Budget von 2,4 Mrd. Yen, in Japans Kinos ausgestrahlt. Es war der bis dahin erfolgreichste einheimische Film und war sogar erfolgreicher als Titanic (1997). Es ist auch der erste animierte Film, der den Japan Academy Prize für das beste Bild gewann. Bisher haben nur zwei Filme diese Auszeichnung erhalten: Chihiros Reise ins Zauberland und Das Mädchen, das durch die Zeit sprang.

Deutschland

Studio Ghibli wurde in Deutschland hauptsächlich durch den Film Nausicaä aus dem Tal der Winde bekannt. Die darauffolgenden Ghibli-Filme blieben zunächst unbeachtet. Erst durch Prinzessin Mononoke gewann das Studio Ghibli verstärkt an Aufmerksamkeit und wurde auch hierzulande berühmt. Da der Film auf RTL II ausgestrahlt wurde, nahm er hierzulande an Bekanntheit immer mehr zu.

Auszeichnungen

1997 gewann der Film folgende Preise:

  • Best Picture; The 21st Japanese Academy Awards
  • Best Japanese Movie, Best Animation, and Japanese Movie Fans' Choice; The 52nd Mainichi Film Award
  • Best Japanese Movie and Readers' Choice; Asahi Best Ten Film Festival
  • Excellent Movie Award; The Agency for Cultural Affairs
  • Grand Prize in Animation Division; 1st Japan Media Arts Festival (by the Agency for Cultural Affairs of the Ministry of Education)
  • Best Director; Takasaki Film Festival
  • Best Japanese Movie; The Association of Movie Viewing Groups
  • Movie Award; The 39th Mainichi Art Award
  • Best Director; Tokyo Sports Movie Award
  • Nihon Keizai Shinbun Award for Excellency; Nikkei Awards for Excellent Products/Service
  • Theater Division Award; Asahi Digital Entertainment Award
  • MMCA Special Award; Multimedia Grand Prix 1997
  • Best Director and Yujiro Ishihara Award; Nikkan Sports Film Award
  • Special Achievement Award; The Movie's Day
  • Special Award; Hochi Film Award
  • Special Award; Blue Ribbon Awards
  • Special Award; Osaka Film Festival
  • Special Award; Elandore Award
  • Cultural Award; Fumiko Yamaji Award
  • Grand Prize and Special Achievement Award; Golden Gross Award
  • First Place, best films of the year; The 26th "Pia Ten"
  • First Place; Japan Movie Pen Club, 1997 Best 5 Japanese Movies
  • First Place; 1997 Kinema Junpo Japanese Movies Best 10 (Readers' Choice)
  • Second Place; 1997 Kinema Junpo Japanese Movies Best 10 (Critics' Choice)
  • Best Director; 1997 Kinema Junpo Japanese Movies (Readers' Choice)
  • First Place; Best Comicker's Award
  • First Place; CineFront Readers' Choice
  • Nagaharu Yodogawa Award; RoadShow
  • Best Composer and Best Album Production; 39th Japan Record Award
  • Excellent Award; Yomiuri Award for Film/Theater Advertisement

Veröffentlichungen

→ Siehe Kinostarts, Printmedien, ...

→ Siehe Theaterstück:Prinzessin Mononoke

Land Erstausstrahlung Medium Verleiher
De Deutschland 19. April 2001 Kino Buena Vista (Walt Disney)
At Österreich ? ? ?
Ch Schweiz, dt. ? ? Buena Vista
Us USA 29. Oktober 1999 Kino Miramax
Ja Japan 17. Juli 1997 Kino Touhou

Verschiedenes

→ Siehe Bedeutung vom Fliegen

→ Siehe Filmfakten:Prinzessin Mononoke

Prinzessin Mononoke ist der einzige Film von Hayao, wo keine fliegenden Objekte wie Flugzeuge oder fliegende Schlösser vorkommen. Für Hayao dient das Fliegen dem Entrinnen der Schwerkraft und dem Erlangen einer neuen Perspektive.

Filmstab

→ Siehe: Vollständiger Stab

Besetzung Name
Produktion Toshio Suzuki
Regie, Drehbuch, Theme Song Texte Hayao Miyazaki
Drehbuch Neil Gaiman
Musik Joe Hisaishi, Masayoshi Ookawa
Key Animation Kenichi Yoshida, Kenichi Konishi, Yoshinori Kanada, Toshio Kawaguchi, Katsuya Kondou
Animation Masashi Ando, Kitarou Kousaka, Yoshifumi Kondou
Special Effects Masahiro Murakami
In-Between Animation Daisuke Nakayama, Hiromasa Yonebayashi, Shin Itagaki
Ton Takao Kato
ADR Jack Fletcher
Design Kazuo Oga, Nizou Yamamoto
Übersetzung (Japanisch => Englisch) Haruyo Moriyoshi, Ian MacDougall, Steve Alpert

Filmfehler

Der verschwundene Zahn

Filmkapitel: Die Wölfe

Ashitaka trifft zum ersten Mal auf San, also diese gerade Moros Wunde säubert. Als San ihn bemerkt, hält sie inne und dreht sich um. Hier sieht man, dass an ihrer Halskette vier Zähne befestigt sind. Im Close-Up jedoch hat ihre Halskette drei Zähne. Als sie auf ihren Wolfsbruder steigt, hat ihre Halskette wieder vier Zähne.

Es ist durchaus möglich, dass wir den vierten Zahn im Close-Up nicht sehen, weil er unter dem Fell oder sonst irgendwo verborgen ist. Als San nämlich auf den Wolf steigt, wird die Halskette in Schwingung gebracht und der vierte Zahn wird wieder sichtbar.

Mononoke-ff5

Nano-Reittier

Filmkapitel: Unbesiegbar

Achtung!Spoilertext ein-/ausblenden
Achtung dies ist ein Spoiler!

Ashitaka wurde von Kiyo angeschossen und Blut fließt am Rücken von Jakkul herunter. Auf ihm reiten San und der verletzte Ashitaka, die gerade die Eisenhütte verlassen haben.

Nachdem Ashitaka zu Boden fällt, wirbelt Jakkul wild umher, wodurch San abspringt. Während San auf Ashitaka zugeht, sieht man im Hintergrund Jakkul; allerdings ohne Blutflecken. Man sieht lediglich die dunklen Flecken der Schattierung.

Mononoke-ff11

Gonzas Ninjutsu

Filmkapitel: Das Versprechen

Wenn es um Filmfehler geht, ist dies die meistzitierte Szene aus dem Film. Schaut man genauer hin, so entpuppt sich dies als Irrtum. In der Eisenhütte übergibt Jigo Mikados Brief an Eboshi. Links neben Eboshi unterhält sich Gonza mit drei Frauen. Hinter ihm sitzt ein Schreiber in grüner Weste.

Dann zeigt Eboshi den Frauen, die vorhin sich mit Gonza unterhalten haben Mikados Brief. Anschließend wendet sie sich wieder Jigo zu.

In der Nahaufnahme von Eboshi scheint Gonza verschwunden zu sein und man sieht drei andere Männer. Dies wird fälschlicherweise als Filmfehler aufgenommen, weil man glaubt, dass Gonza durch drei andere Männer ersetzt wurde.

Gonza ist aber nicht verschwunden, sondern sitzt immer noch links neben Eboshi. Allerdings sieht man nur seine Kleidung. Im Bild ist er ganz rechts. Auch sieht man, dass er seinen Kopf bewegt und die Glatze ins Bild streckt. Der Mann mit dem Hut ist der Schreiber, der vorhin hinter Gonza saß.

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Der Körper im Schleier

Filmkapitel: Die Eisenstadt wird angegriffen

Die Eisenhütte wird von Asanos Leuten angegriffen. Ashitaka bemerkt dies und schwimmt zu der Eisenhütte. Im nächsten Shot schwimmt neben Ashitaka eine Leiche, die im vorherigen Shot nicht zu sehen ist.

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Einzelnachweise

  1. 159.375.308 US$, Box Office Mojo, abgerufen 14.09.2012
  2. ANN: 8,9/10 mit 9.356 Stimmen, IMDB: 8,4/10 mit 163.224 Stimmen, MAL: 8,8/10 mit 132.387 Stimmen, Rotten Tomatoes: 4,2/5 mit 217.841 Stimmen
  3. NAPIER, Susan J. (2005): Ainme from Akira to Howl's moving Castle. Experiencing Contemporary Japanese Animation. Updated Version. New York: Palgrave Macmillon
  4. ODELL, Colin; Leblanc, Michelle (2009): Studio Ghibli: The Films of Hayao Miyazaki and Isao Takahata. Harpenden: Kamera Books
  5. 5,0 5,1 Studio Ghibli Diary, 14.09.2012
  6. 6,0 6,1 McCarthy, Helen (2000): Hayao Miyazaki: Master of Japanese Animation. Revised Edition. Berkeley, California: Stone Bridge Press. p.185-186. ISBN 978-1880656419
  7. Chat Transcript, Miramax Films, 04.11.1999
  8. News on PM, 15.09.2012
  9. Wettbewerb/In Competition". Moving Pictures, Berlinale Extra (Berlin): 32. 11–22 February 1998
  10. The Animation Process, 04.11.1999
  11. A god among animators (eng.), Xan Brooks, The Guardian, 14. September 2005, abgerufen 21. Februar 2017
  12. @hitasuraeiga auf Twitter (jap.), 26. Oktober 2018, abgerufen 8. November 2018
  13. Hayao Miyazaki's Vision, S.2 und S.5, 25.05.2008
  14. KANÔ Seiji (1997): Bessatsu Comic Box Vol. 2. Mononoke hime o yomitoku [Comic Box Sonderausgabe Vol.2. Prinzessin Mononoke Verstehen]. Tokyo: Fusion Product
  15. http://www.youtube.com/watch?v=BoZpCmcnM_sCritics Picks: 'Princess Mononoke' NYTimes.com
  16. Smith, Michelle J.; Parsons, Elizabeth (February 2012). "Animating child activism: Environmentalism and class politics in Ghibli's Princess Mononoke (1997) and Fox's Fern Gully (1992)". Continuum: Journal of Media & Cultural Studies (Routledge) 26 (1): 25–37.
  17. Jolin, Dan (September 2009). "Miyazaki on Miyazaki". Empire 243: 120